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Sind Investitionen in „grüne“ Technik sicher?

Durch die verstärkte Fokussierung auf die Nutzung alternativer und umweltfreundlicher Energien halten viele Geldanleger die Aktien und Beteiligungen den Herstellern der dafür notwendigen Technik für risikolos. Aber ist das tatsächlich so?

Viele Menschen befinden sich im Irrglauben, dass sie mit ihren Geldanlagen auf der sicheren Seite sind, wenn sie in Unternehmen investieren, die sich mit der Herstellung von Solaranlagen beschäftigen. Doch das muss nicht sein, wie aktuell der Fall SolarWorld beweist.

Was ist bei SolarWorld passiert?

Mitte September 2018 gab SolarWorld Industries GmbH bekannt, dass die Produktion von Solarzellen vollständig eingestellt wird. Ursache ist eine Zahlungsunfähigkeit, die erneut zur Anmeldung einer Insolvenz geführt hat. Die Produktionseinstellung wurde vom Insolvenzverwalter am 13. September 2018 offiziell bestätigt. Er bestätigte außerdem die Schließung der Firmenzentrale in Bonn. Es ist nicht die erste Insolvenz, die der Hersteller von Solaranlagen anmelden muss. Bereits im Frühjahr 2017 ging das Unternehmen in Konkurs. Die roten Zahlen in der damaligen Bilanz waren dem verstärkten Preisdruck der Hersteller von Photovoltaik-Modulen und solarthermischen Modulen aus China geschuldet. Der im Spätsommer 2017 angeschobene Neustart von SolarWorld ist mit der neuerlichen Insolvenz gescheitert. Lediglich das Werk in Freiberg könnte möglicherweise erhalten werden, denn dafür gibt es einen potentiellen Interessenten.
SolarWorld ist nicht der einzige deutsche Solarhersteller, der von der Konkurrenz in China vom Markt gekickt wird. Im April 2018 hatte es bereits den Mitbewerber Calyxo mit Sitz in Sachsen-Anhalt getroffen. Hier kam allerdings erschwerend hinzu, dass Calyxo einen Großauftrag verloren hatte. Deshalb muss bereits im März 2018 Kurzarbeit für die Mitarbeiter angeordnet werden.

Welches Fazit ist für Geldanlagen daraus zu ziehen?

Auch in boomenden Branchen droht ein spekulatives Risiko. Dieses ist besonders hoch, wenn in einzelne Unternehmen investiert wird. Sparer können sich auch bei den Unternehmen nicht auf stabile Gewinne verlassen, bei denen von der Art der Produkte her langfristig eine kontinuierliche Nachfrage besteht. Der Hauptgrund dafür ist die bereits sehr weit vorangeschrittene Globalisierung der Märkte. Vielen deutschen Unternehmen macht die Billig-Konkurrenz aus China und Asien zu schaffen. Diese Situation zeigt sich nicht nur bei den Herstellern von Photovoltaiksystemen, sondern trifft auf die gesamte Elektronikbranche zu.

Quelle: MZ, dpa

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