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Aktien von Ryanair nach Gewinnwarnung im Sturzflug

Zu Wochenbeginn hatte die Fluggesellschaft Ryanair bekanntgegeben, dass die Gewinne 2018 deutlich niedriger als im Vorjahr ausfallen werden. Die Aktienkurse reagierten sofort mit einem kräftigen Minus.

Noch im November 2017 wurden für die Aktien von Ryanair bis zu 18,24 Euro pro Stück verlangt. Nach einem ersten Einbruch im Dezember 2017 lag der Kurs am Ende der ersten Oktoberwoche 2018 an der Börse Stuttgart lediglich noch bei 11,72 Euro, wobei am 2. Oktober 2018 sogar ein Tiefstand von 11,27 Euro erreicht wurde.

Was belastet die Aktienkurse von Ryanair?

Im Jahr 2017 fuhr der irische Billigflieger einen Gewinn von 1,45 Milliarden Euro ein. Anfang Oktober hatte Unternehmenschef O’Leary bekanntgeben lassen, dass der Gewinn den aktuellen Schätzungen zufolge im Jahr 2018 mit etwa 1,2 Milliarden Euro deutlich niedriger ausfallen wird. Dazu tragen zwei Hauptfaktoren bei. Einerseits haben sich durch die gestiegenen Erdölpreise auf die Kerosinpreise ausgewirkt, wodurch die Airlines bei den Treibstoffkosten deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Einen weiteren Beitrag leisten die Streiks der Piloten und Flugbegleiter. Dadurch fallen zahlreiche Flüge aus, für welche die Ticketkosten erstattet werden müssen. Doch die Streiks haben noch eine andere Konsequenz. Viele potentielle Kunden haben Bedenken, ihre Reisen durch die streikbedingten Flugausfälle bei Ryanair ihr Ziel nicht rechtzeitig zu erreichen. Deshalb steigen auch viele Stammkunden vorsichtshalber auf andere Airlines um. Das verlangsamt das erwartete Wachstum der Passagierzahlen bei Ryanair erheblich.

O’Leary will an seiner Niedriglohn-Politik festhalten

In einem Statement im Rahmen der Gewinnwarnung kündigte der Ryanair-Chef O’Leary an, auch künftig bei dem harten Standpunkt gegenüber den Forderungen der Gewerkschaften zu bleiben. Er hält das für notwendig, um die bisherige Preispolitik beibehalten zu können. Doch diese Haltung könnte durchaus zum Bumerang für die Airline werden. Vor allem aus dem arabischen Raum drängen zahlreiche Airlines auf den europäischen Markt. Sie bieten den Piloten und Flugbegleitern höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Darin steckt für Ryanair das Risiko, Fachkräfte in größerem Umfang zu verlieren. Die Lohnpolitik von Ryanair zieht auch die massive Kritik der EU-Sozialkommissarin nach sich. Marianne Thyssen fordert, dass beim Personal von Ryanair die arbeitsrechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Herkunftslands angewendet werden sollen.

Quelle: Börse Stuttgart, Reuters

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