Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Mit Sergio Mattarella ein fast Unbekannter an Italiens Staatsspitze

Ganze vier Durchgänge haben die Wahlfrauen und Wahlmänner in Italien gebraucht, ehe sie sich mit der notwendigen Mehrheit auf einen neuen Staatpräsidenten einigen konnten. Als Sieger ging Sergio Mattarella hervor, der in Italien ebenso ein Unbekannter ist wie auf dem internationalen Parkett. Fakt ist bisher nur, dass er eine christdemokratische politische Ausrichtung hat, die sich nach Meinung derjenigen, die ihn besser kennen, mit Fleiß und Biederkeit paart.

Was hat der neue italienische Staatschef bisher gemacht?

Sergio Mattarella wurde am 23. Juli 1941 auf der zu Italien gehörenden Insel Sizilien geboren. Die Ambitionen für eine politische Karriere hat er von seinem Vater Bernardo Mattarella übernommen, der Mitte des 20. Jahrhunderts mehrfach als Minister für die italienische Regierung gearbeitet hat. Piersanti Mattarella, der ältere Bruder des neuen Staatschefs, hatte zeitweise das Amt des sizilianischen Präsidenten inne und fiel im Jahr 1980 einem Mafia-Mord zum Opfer. Das war der Auslöser für den neuen italienischen Staatspräsidenten, sich verstärkt in der Politik zu engagieren. Sergio Mattarella startete seine höhere politische Karriere als Mitglied der italienischen Abgeordnetenkammer im Jahr 1983. Kurzzeitig war er als Bildungsminister Italiens im Amt. Seit dem Jahr 2011 ist Sergio Mattarella als Verfassungsrichter tätig.

Warum waren vier Wahlgänge in Italien notwendig?

Die derzeit regierende Partei in Italien hatte offenbar Bedenken, dass ihr Kandidat die notwendige Mehrheit von zwei Dritteln der abgegebenen Stimmen nicht schaffen würde. Die Anhänger von Berlusconi gaben deshalb leere Stimmzettel ab. Die Konsequenz ist, dass mit Sergio Mattarella nun ein Präsident gewählt wurde, der Berlusconi an sich so gar nicht in den Kram passt. Das dürfte dem derzeitigen Regierungschef Matteo Renzi in die Hände spielen. Bei der Wahl hatte Sergio Mattarella den Vorteil, dass er zu den wenigen noch aktiven italienischen Politikern gehört, bei denen der Korruptionsskandal in den 1990er kein negatives Image hinterlassen hat.

Quelle: Spiegel

About Author