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„Goldene Visa“ über Immobilienkäufe: Spanien macht es Portugal nach

Spanish flag waving symbol of spain

In einigen Ländern der EU ist es möglich, sich „goldene Visa“ zu erkaufen. Doch die Wohnungsnot zwingt erste Länder, Immobilienkäufe davon auszuschließen.

Es gibt verschiedene Wege, sich ein dauerhaftes oder längerfristiges Aufenthaltsrecht in Ländern der Europäischen Union zu verschaffen. Bei vermögenden Personen spielen dabei die „goldenen Visa“ eine wichtige Rolle. Dabei müssen hohe Summen im Zielland investiert werden, wobei sich die Regeln in den einzelnen Ländern stark unterscheiden. Wer ein Visum für ein EU-Land erkaufen will, muss sich nun in Portugal und Spanien strengeren Bedingungen unterwerfen.

Wohnraummangel schränkt Investitionen für „goldene Visa“ ein

Deutschland ist nicht das einzige zur Europäischen Union gehörende Land, das derzeit nicht in der Lage ist, die Nachfrage nach Wohnraum vollständig zu befriedigen. Einige Länder befürchten durch die Investitionen für das „goldene Visum“ einen Ausverkauf ihrer Bestände an Wohnungen und Häusern. Deshalb hatte Portugal bereits zu Jahresbeginn 2024 die Bestimmungen für die möglichen Investitionen verschärft. Wer die für gekaufte Aufenthaltsrechte geforderten 500.000 Euro pro Person in Portugal anlegen möchte, darf das seither nicht mehr durch Immobilienkäufe tun. Die Käufe durch Ausländer/-innen mit einem Gesamtvolumen von rund 8 Milliarden Euro seit dem Programmstart im Jahr 2017 hatten zuletzt die Immobilienpreise kräftig in die Höhe getrieben. Die meisten Zuzügler kamen dabei aus den USA sowie aus China und Brasilien. Die portugiesische Regierung hofft darauf, dass nach den Änderungen der Bestimmungen mehr Geld aus den erkauften Visa in Fondsanlagen fließt und damit bei der Ankurbelung der Wirtschaft des Landes hilft.

Spanien zieht mit Investitionsbeschränkungen nach

Zu Beginn der zweiten Aprilwoche 2024 kündigte Spaniens Premier in einer Presskonferenz an, die Möglichkeit des Erkaufens von Visa über Investitionen in Immobilien ebenfalls abschaffen zu wollen. Auch Spanien verlangt für das „goldene Visum“, dass 500.000 Euro pro Person von interessierten Ausländern und Ausländerinnen im Land investiert werden. Obwohl das ohne die Inanspruchnahme von Krediten verlangt wurde, hatten viele Personen davon Gebrauch gemacht. Offiziellen Statistiken zufolge investierten in Spanien 94 Prozent aller Visakäufer/-innen in Wohnungen und Häuser. Interessant sind in diesem Zusammenhang Erhebungen von Transparency International. Danach waren an einem Visumskauf für Spanien überwiegend Personen aus China und Russland interessiert. Allerdings werden die Beschränkungen kaum Auswirkungen auf den spanischen Immobilienmarkt haben, denn die Visainvestitionen machten in den letzten Jahren gerade einmal rund 0,1 Prozent aller Käufe von Wohngebäuden aus.

Quelle: Reuters, CNN

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