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Unser Jubiläum des Tages: Die Wurfuhr beim Basketball

Young basketball players playing one-on-one.

Wieso gilt die Einführung der Wurfuhr beim Basketball als einer Meilensteine in der Geschichte der NBA? Wieso wird sie auch in der Basketball-Bundesliga verwendet?

Die offizielle Einführung der Wurfuhr im Basketball wurde in der amerikanischen Spitzenliga NBA am 22. April 1954 beschlossen, sodass das technische Hilfsmittel inzwischen auf eine 70-jährige Geschichte zurückblicken kann. Die Erfindung stammt von dem in Italien geborenen Wahlamerikaner Daniel Biasone, dem bis 1963 das heutige Basketballteam „Philadelphia 76ers“ gehörte. Zu seiner Zeit war die Mannschaft noch unter dem Namen „Syracuse Nationals“ aktiv.

Welche Funktion hat die Wurfuhr beim Basketball?

Mitte des 20. Jahrhunderts gab es zahlreiche Mannschaften, die sich zu Beginn eines Spiels in Führung brachten und dann „auf Zeit“ spielten. Sie warfen sich die Bälle gegenseitig zu und agierten defensiv, doch es kam kaum noch zu echten Angriffen und Versuchen von Korbwürfen. Dadurch wurden diese Spiele langweilig, was zu einem deutlichen Rückgang der Besucherzahlen in den Hallen führte. Mit der Wurfuhr wurden die Spieler gezwungen, innerhalb einer bestimmten Zeit eine Spielaktion zu starten. Diese Zeit wurde für die NBA auf 24 Sekunden festgesetzt, wobei die Schiedsrichter in einigen Fällen die Möglichkeit haben, statt dieses Zeitfensters nur die geringere Restzeit zu gewähren. Von der Basketball-Bundesliga in Deutschland wurde die 24-Sekunden-Regelung übernommen. Der Weltbasketballverband wendete von 1956 bis zum Jahr 2000 eine 30-Sekunden-Regel an. Die Einführung der Wurfuhr hat dazu geführt, dass sich die von den Mannschaften in einem Spiel durchschnittlich erzielten Punkte signifikant erhöht haben. Damit wurden die Spiele auch für Zuschauer wieder interessanter.

Countdown-Uhren sind auch bei anderen Sportarten anzutreffen

Eine Wurfuhr kommt mit ähnlichen Regelungen wie beim Basketball auch beim Wasserball zum Einsatz. Nach erheblichen Problemen bei der Turnierplanung und den Planungen von Fernsehübertragungen wurde eine „Shot clock“ ebenso beim Billard eingesetzt. Der Start erfolgte in den 1990er Jahren nach genau diesem Problem beim Dreiband-Weltcup. Beim Billard läuft der Countdown über 40 Sekunden (nach einem anfänglichen Zeitfenster von 50 Sekunden). Im Gegensatz zu den Regelungen rund um die Wurfuhr beim Basketball stehen beim Billard Möglichkeiten der Verlängerung zur Verfügung. Vor der Einführung der „Shot clock“ gab es beim Poolbillard Spieler, bei denen es eine Viertelstunde oder länger dauerte, bis sie den nächsten Spielzug durchführten. Solche Praktiken sind für Zuschauer vor Ort und bei TV-Übertragungen komplett unzumutbar. Das heißt, in allen Fällen waren auch kommerzielle Interessen an der Einführung der Countdown-Uhren beteiligt.

Countdown-Uhren im Sport verhindern so manche Hängepartie

Als Hängepartie wird im Volksmund eine Situation bezeichnet, in der über einen Sieg oder eine Niederlage nicht entschieden werden kann. Die Suche nach dem Ursprung des Begriffs führt zum Schachspiel in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Durch die damals noch fehlende Begrenzung der Bedenkzeit zogen sich Schachspiele in die Länge und dauerten teilweise mehrere Tage. Die erste Schachuhr (damals noch in Form zweier Sanduhren) kam im Jahr 1861 zum Einsatz und wurde fünf Jahre später auch bei hochrangigen Turnieren verwendet. 1985 kam die erste digitale Schachuhr auf den Markt. Allerdings gibt es bei der Begrenzung der Bedenkzeit beim Schach die Besonderheit, dass sich die Spieler gemeinsam zwischen mehreren Modi entscheiden können.

Quelle: NBA, WPA, FIDE

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