
Wie kann die
Bundesregierung steckt auch Geld in kostenpflichtige Anzeigen
In der Antwort heißt es, dass die Bundesregierung „alle verfügbaren Kanäle“ nutzt, um ihre Informationen den Bürgerinnen und Bürgern zugänglich zu machen. Das umfasst sowohl die Bereitstellung auf den Websites der Bundesregierung, der einzelnen Ministerien sowie in Social Networks und durch kostenpflichtige Veröffentlichung inklusive der Bezahlung der Suchmaschinenbetreiber für gekennzeichnete Anzeigen in den Suchergebnissen.
Die umfangreichsten Ausgaben dafür wurden im Jahr 2023 mit rund 395.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) getätigt. Den zweiten Rang belegte das Bundesfamilienministerium mit 113.200 Euro vor dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (97.000 Euro). Alle Ministerien insgesamt bezahlten im vergangenen Jahr rund 1,84 Millionen Euro für die Verbreitung der Informationen auf der ebenfalls zu Google gehörenden Plattform YouTube.
Gelder flossen nicht nur in bezahlte Suchergebnisse für Infos der Regierung
Allerdings muss hier ein Fakt beachtet werden. Die genannten Gelder sind nicht ausschließlich in die Schaltung bezahlter Suchergebnisse geflossen. Sie beinhalten auch die Ausgaben, die in die technische und inhaltliche Optimierung der Websites der Bundesregierung und der einzelnen Ministerien geflossen sind. Dabei geht es beispielsweise um die Aktualität der Inhalte sowie um schnelle Ladezeiten, die barrierefreie Darstellung der Inhalte sowie dem Hackerschutz der Websites. Diese Parameter gehören neben der Vertrauenswürdigkeit der Quellen zu den wichtigsten Rankingkriterien.
Google-Algorithmen bevorzugen Ministerien beim Ranking ohnehin
Die AfD-Fraktion verweist in der Fragestellung darauf, dass Google 200 Faktoren für das Ranking in den Suchmaschinen nutzt und bezeichnet diese wörtlich als das „bestgehütete Geheimnis der Google LLC“. Doch ist das tatsächlich so? Inzwischen handelt es sich weitgehend um ein offenes Geheimnis, denn Google selbst gibt in den hauseigenen Blogs immer wieder Hinweise. Lediglich die Gewichtung der einzelnen Rankingparameter wird nicht offengelegt.
Die Bundesministerien profitieren jedoch davon, dass die Suchmaschinenbetreiber in den letzten Jahren steigendes Gewicht auf die Zuverlässigkeit der Informationsquellen legen. Das ist bei der Microsoft-Suchmaschine BING nicht anders als bei Google. Das sorgt wiederum dafür, dass die Ministerien allein schon deshalb vordere Plätze in den organischen Suchergebnissen erhalten, die durch die verwendeten Algorithmen ermittelt werden. Wer beispielsweise mit dem Begriff „Bundesarbeitsministerium“ sucht und seinen Browser den Standort übermitteln lässt, erhält in Deutschland das BMAS (Bundesarbeitsministerium) als erstes Suchergebnis angezeigt. Dabei wird selbst das Onlinelexikon Wikipedia auf den dritten Platz verwiesen, denn auch der zweite Rang der organischen Suchergebnisse geht ans BMAS. Die Ergebnisanzeige bei BING sieht identisch aus.
Quelle: Deutscher Bundestag Drucksache 20/11115, Google, BING
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