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Asylanträge: Reale Zahlen bestätigten Trendprognosen

Analyzing Project Statistics

Die Zahl der Asylanträge in den EU-Ländern ist noch immer überdurchschnittlich hoch. Sie wird in vielen Ländern zur kaum noch tragbaren Belastung.

Bereits in der Bilanz zur Entwicklung der Zahl der Asylanträge für das erste Halbjahr zeichnete ab, dass 2023 ein kritisches Jahr werden würde. Schon in den ersten sechs Monaten wurden in den Ländern der Europäischen Union mehr als eine halbe Million Asylanträge gestellt. Das war zuletzt in ersten Halbjahr 2016 der Fall. Die Europäische Asylagentur (EUAA) ging in ihrer Prognose zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Halbjahresbilanz davon aus, dass das gesamte Jahr 2023 mehr als eine Million Asylanträge bringen würde. Die von Januar bis September 2023 erhobenen Daten bestätigen diese Prognose, denn inzwischen wurden über 800.000 Asylanträge in den EU-Ländern (sowie in Norwegen und Schweden) gestellt.

Zahl der Asylanträge in Deutschland konstant hoch

Nach den Angaben der EU-Asylagentur entfielen im ersten Halbjahr 2023 rund 29 Prozent aller in EU-Ländern gestellten Asylanträge auf Deutschland. Ein Blick auf die offiziellen Daten des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) belegt, welche Belastungen Deutschland durch diesen überdurchschnittlich hohen Anteil der Asylanträge zu tragen hat. Allein im September 2023 wurden knapp 30.000 Anträge von Asylbegehrenden gestellt. Von Januar bis September kamen insgesamt bereits mehr als 250.000 Anträge zusammen. Sollte dieser Trend so anhalten, wird die Bilanz für das gesamte Jahr mehr als 330.000 Asylbewerber/-innen in Deutschland ausweisen.
Probleme ergeben sich daraus an vielen Stellen. Einige Kommunen haben bereits Probleme, zeitnah Ersatzwohnraum bereitzustellen, wenn Menschen beispielsweise durch Hausbrände ihre Wohnung verlieren. Zudem beklagen immer mehr Kommunen die aus der Flüchtlingsproblematik resultierenden Kostenbelastungen. Erste Kommunen mussten aus finanziellen Gründen bereits Betreuungsmaßnahmen für einheimische Langzeitarbeitslose und Flüchtlinge drastisch kürzen oder ganz einstellen.

Aus welchen Ländern stammen die in Deutschland ankommenden Flüchtlinge?

Aktuell spielt bei den Herkunftsländern natürlich der Ukrainekrieg eine große Rolle. Allerdings gelten für diese Kriegsflüchtlinge besondere Bestimmungen, sodass sie bei der Asylstatistik kaum ins Gewicht fallen. Auf dem Rang 1 der Herkunftsländer bei den in Deutschland ankommenden Menschen landet Syrien mit 9.855 Asylanträgen allein im Monat September 2023. Die Türkei belegt mit 6.549 Asylanträgen im letzten Monat in der Rangliste der Herkunftsländer den zweiten Platz. In 4.005 Asylanträgen wurde im September als Herkunftsland Afghanistan angegeben, was den dritten Platz in der Rangliste bedeutet. Die Zahl der Menschen, bei denen im Rahmen eines in Deutschland eingereichten Asylantrags kein Herkunftsland festgestellt werden konnte, lag im September 2023 bei etwa einem Prozent.

Quelle: EUAA, BAMF

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