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Eine Erfindung von John Shepherd-Barron feiert ein Jubiläum

Den meisten Menschen dürfte der Name John Shepherd-Barron nicht bekannt sein, obwohl sie seine bedeutendste Erfindung mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit schon benutzt haben. Der Schotte mit indischen Wurzeln ist der Erfinder des Geldautomaten nach heutigem Verständnis. Und er Geldautomat durfte am 27. Juni 2017 auf sein 50-jähriges Jubiläum zurückblicken. Kurios ist die Tatsache, dass Shepherd-Barron den Geldautomaten aus purem Frust erfand. Berichten zufolge soll er sich geärgert haben, weil er die Banköffnungszeit knapp verpasst hatte und deshalb an einem Wochenende ohne Bargeld auskommen musste. Dabei kam ihm zupass, dass er sich in seiner Firma De La Rue ohnehin mit der Entwicklung von Technik zur Erleichterung des Umgangs mit Bargeld beschäftigte.

John Shepherd-Barron dachte nicht als Erster an Geldautomaten

Der Wunsch, die Auszahlung von Bargeld maschinell abzuwickeln, entstand schon in den späten 1930er Jahren. Der erste funktionsfähige Geldautomat wurde im Jahr 1939 von einem in der Türkei lebenden Armenier namens George Luther Simjian der Öffentlichkeit präsentiert. Er ging bei der City Bank of New York testweise in Betrieb. Doch er wurde nur von einem Bruchteil der Bankkunden akzeptiert, sodass der Betreib bereits nach wenigen Monaten eingestellt wurde.

Parallel zu Shepherd-Barron beschäftigte sich der Amerikaner Donald Wetzel mit der Entwicklung von Geldautomaten. Seine Motivation waren die häufig langen Wartezeiten an den Kassenschaltern der Banken. Der von ihm entwickelte Auszahlungsautomat nutzte bereits das noch heute übliche Prinzip der Kombination aus einer Karte und einer PIN. Sein erster Geldautomat ging 1971 in Betrieb. Die zur Authentifizierung verwendete PIN- und Kartenkombination war schon im Jahr 1965 vom Briten James Goodfellow erfolgreich als Patent angemeldet worden.

Welche Zukunft haben die Geldautomaten?

Bei ersten Banken gibt es bereits Überlegungen, die Geldautomaten abzuschaffen. Der Grund dafür sind Pläne, sämtliche Zahlungen in Zukunft bargeldlos zu realisieren. Aktuell werden noch rund drei Viertel alle Einkäufe in Deutschland bar bezahlt. Diese Einkäufer haben Sicherheitsbedenken gegen die Verwendung von EC-Karten und Kreditkarten. Doch hier ist bereits eine Trendwende absehbar. Das ergaben die im Rahmen der EHI-Studie „Kartengestützte Zahlungssysteme im Einzelhandel“ erhobenen Daten. Der Trend wird durch die Liberalisierung der Kreditkartengebühren im Jahr 2015 forciert. Seither ist der Anteil der Händler, welche die Bezahlung mit EC-Karte und Kreditkarte anbieten, signifikant gestiegen. In Zukunft wird parallel der Anteil der Einkäufe steigen, bei denen die Bezahlung per Handy-App erfolgt. Dazu trägt vor allem die Ausstattung der Smartphones mit NFC-Technik bei.

Quelle: handelsdaten.de, BBC, Daily Telegraph

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