
Seitens der Europäischen Union liegt die Zielvorgabe für die
Preisentwicklung im Februar fiel unterschiedlich aus
Das für Februar als vorläufiger Wert errechnete Plus ergibt die niedrigste Inflationsrate, die Deutschland seit dem Sommer 2021 hatte. Die jüngsten Resultate der Tarifverhandlungen sowie die für Sommer 2024 nach dem bisherigen Kenntnisstand zu erwartende Rentenerhöhung (wahrscheinlich 3,5 Prozent) dürfen deshalb zu einem echten Kaufkraftgewinn führen. Allerdings hat die Sache einen gewaltigen Haken, denn gerade im Bereich der unverzichtbaren Dinge des täglichen Lebens ist die Inflationsrate dafür noch zu hoch. Die Kosten für Dienstleistungen lagen im Februar 2024 um 3,4 Prozent über dem Preisniveau im Vorjahresmonat. Der Preisanstieg im Lebensmittelsegment hat sich endlich verlangsamt und bringt es binnen Jahresfrist auf eine Teuerung von 0,9 Prozent. Im Januar 2024 schlug hier noch ein Plus von 3,8 Prozent und im Dezember 2023 von 4,6 Prozent zu Buche.
Gute Signale für Inflationsrate kommen aus dem Energiebereich
Viele Menschen hatten einen drastischen Anstieg der Energiepreise zu Jahresbeginn befürchtet. Der Grund waren die zu diesem Zeitpunkt wegfallenden Energiepreisbremsen. Die Befürchtungen haben sich nicht bewahrheitet, obwohl zeitgleich höhere CO2-Aufschläge bei der Preisbildung berücksichtigt werden mussten. Die Energiepreise lagen im Januar um 2,8 Prozent und im Februar und 2,4 Prozent unter dem Niveau der Vergleichsmonate des Jahres 2023. Das ist ein sehr positives Signal, weil sich die Energiepreise in verschiedenen Bereichen auswirken.
Bei Reallöhnen besteht in Deutschland erheblicher Nachholbedarf
Bis zum Jahr 2020 stiegen die Reallöhne inklusive aller Sonderzahlungen in Deutschland schneller als die Inflationsrate. 2021 kippte dieses Verhältnis, denn der Anstieg der Reallöhne lag mit 1,3 Prozent deutlich unter der jährlichen Inflationsrate von 3,1 Prozent. Im Jahr 2022 stand einer Inflationsrate von 6,9 Prozent ein Anstieg der Reallöhne (inklusive Sonderzahlungen) von 2,2 Prozent gegenüber. Für das Jahr 2023 gibt das Statistische Bundesamt eine Differenz von 2,2 Prozent an. Das heißt, 2024 müssten die Löhne theoretisch um 10 Prozent steigen, um die Kaufkraftverluste der letzten drei Jahre auszugleichen.
Quelle: Statistisches Bundesamt
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