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Erzeugerpreise: Indikator für die weitere Entwicklung der Inflation

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Die Erzeugerpreise machen Hoffnung, dass die Inflationsrate schon bald auf den europäischen Zielwert von 2 Prozent sinken könnte. Das zeigen neueste Statistiken.

Auch wenn die Inflationsrate in den letzten Monaten kontinuierlich gesunken ist, riss sie dennoch Löcher in die Kassen der Haushalte und der Unternehmen. Üblicherweise gibt die Entwicklung der Erzeugerpreise zuverlässige Hinweise auf die Trends bei den Preisen für die Endverbraucher. Sie sehen momentan recht gut aus, denn nach den Angaben des Statistischen Bundesamts sind die Erzeugerpreise insgesamt auch im November 2023 weiter gesunken.

Erzeugerpreise sinken langsamer als in den letzten Monaten

Quer durch alle Produktgruppen lagen die Erzeugerpreise im November 2023 um 0,5 Prozent unter dem Level vom Oktober. Für die gesamte Palette schlugen binnen eines Jahres Preissenkungen um 7,9 Prozent zu Buche. Das heißt, die Kurve der Preisreduzierungen flacht nach einem Peak im September 2023 mit einem Jahresminus von 14,7 Prozent langsam ab. Dennoch stehen die Zeichen gut, dass der von der Europäischen Union vorgegebene Zielwert von 2 Prozent pro Jahr bei der Inflationsrate in Deutschland bald erreicht werden könnte. Die Tendenzen in anderen europäischen Ländern sehen ähnlich aus. Das könnte nach Meinung von Analysten schon im Frühjahr 2024 die Europäische Zentralbank mit Zinsänderungen auf den Plan rufen. Eine Senkung der Leitzinsen wäre ein gutes Signal für die Wirtschaft, die derzeit in Deutschland schon ziemlich schwächelt und außerdem unter den Folgen der unumgänglichen Streichungen im Bundeshaushalt für 2024 leiden wird.

In welchen Bereichen sind die Erzeugerpreise am stärksten gesunken?

Ein besonders positiver Aspekt resultiert aus den innerhalb eines Jahres um 30,8 Prozent gesunkenen Strompreise. Der Energiesektor insgesamt wies im November 2023 im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 21,4 Prozent niedrigere Erzeugerpreise auf. Umso erstaunlicher ist es, dass die Hochrechnungen der AG Energiebilanzen für das Jahr 2023 einen gegenüber dem Vorjahr um 7,9 Prozent reduzierten Energieverbrauch ausweisen. Das zeigt, dass es vielen Unternehmen und Haushalten bei ihrem Verbrauchsverhalten nicht nur um die Kosten geht, sondern der Wunsch nach einem Beitrag zum Klimaschutz eine steigende Rolle spielt. Auch die zahlreichen Förderungen zur energetischen Sanierung von Gebäuden zahlen sich hier sichtbar aus.

Subjektiver Eindruck geht von steigenden Preisen aus

Dass trotzdem in der breiten Bevölkerung der Eindruck steigender Preise und einer hohen Inflationsrate entsteht, hat einen guten Grund. Der Anstieg der Lebensmittelpreise hat sich bei einigen Produktgruppen ungebrochen fortgesetzt. Die Kartoffelpreise lagen im November 2023 noch immer um 20,7 Prozent über den Preisen von November 2022. Das Kostenplus bei Zucker betrug zeitgleich sogar 24,7 Prozent und bei Obst und Gemüse bei 13,9 Prozent. Zeitgleich wies Butter mit einem Minus von 21,7 Prozent im Lebensmittelbereich den größten Preisrückgang auf.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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