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Leitzinssenkung wirkt sich bisher nur auf Sparer aus

Euro coins

Die Leitzinssenkung der EZB hat sich am Finanzmarkt sehr schnell ausgewirkt – allerdings nur für Sparer, nicht jedoch für Kreditnehmer.

Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins gesenkt hat, kommt Bewegung an den Finanzmarkt. So erhalten Sparer bereits kurz nach der Leitzinssenkung weniger Zinsen aufs Tagesgeld als noch vor wenigen Wochen. Für Immobilien- und Ratenkredite sind die Zinsen allerdings nicht gesunken, wie eine aktuelle Analyse des Vergleichsportals Verivox zeigt.

Deutlich verringerte Zinsen für Spareinlagen

Laut den aktuellen Daten zahlten die überregionalen Banken zuletzt im Durchschnitt nur noch 1,69 Prozent Zinsen für Spareinlagen (Stichtag: 15. Juli 2024). Anfang Juni lagen die Zinssätze noch bei durchschnittlich 1,72 Prozent. Sparkassen gewährten ihren Kunden nur noch 0,62 Prozent Zinsen, Genossenschaftsbanken reduzierten ihre Sparzinsen auf 0,64 Prozent.

Verivox fasst die Ergebnisse der eigenen Analyse so zusammen, dass die Leitzinssenkung der EZB von den Banken und Sparkassen sehr schnell an die Kunden weitergegeben wurde. Mindestens 64 Kreditinstitute haben ihre Tagesgeldzinsen seit Anfang Juni gesenkt. Das sind gut acht Prozent der 765 Banken und Sparkassen, die das Portal genauer unter die Lupe genommen hat.

Bei gerade einmal vier Geldhäusern durften sich Kunden über Zinserhöhungen freuen. Regelmäßig werden die aktuellen Zinsen für Tages- und Festgeld von Verivox untersucht. Dabei geht man meist von einer Anlagesumme von 10.000 Euro aus.

Die Festgeldzinsen fielen dem Vergleich zufolge ebenfalls. Sie sanken im Schnitt von 2,82 Prozent Anfang Juni für Festgelder mit zweijähriger Laufzeit auf 2,79 Prozent Mitte Juli 2024. Im November lagen sie übrigens noch bei 3,39 Prozent. Am Donnerstag entscheidet die EZB erneut über den Leitzins – dann wird sich auch entscheiden, wie es mit den Zinsen für Sparer und Sparerinnen weiter geht.

Schuldzinsen kaum gesenkt

Während die Zinsen für Spareinlagen zügig nach unten korrigiert wurden, sieht die Lage bei Schuldzinsen ganz anders aus. Laut Verivox gab es hier seit dem Juni kaum Bewegungen am Markt. Zuletzt lagen die Zinsen für Kredite mit zehn Jahren Laufzeit bei rund 3,71 Prozent, bei 15 Jahren Laufzeit kletterten sie gar auf 3,85 Prozent. Dennoch gehen Experten davon aus, dass insbesondere die Bauzinsen in den nächsten Wochen stabil bleiben dürften. Die EZB-Zinsentscheidungen betreffen die Baufinanzierungen nur mittelbar. Sie orientieren sich eher an der Rendite zehnjähriger Bundesanleihen.

Ratenkredite sind in den letzten Wochen sogar etwas teurer geworden. Im Schnitt werden hier 6,89 Prozent Zinsen fällig. Allerdings haben viele Kreditunternehmen ihre Kriterien für die Kreditvergabe zuletzt auch gelockert. Das hilft vor allem Verbrauchern mit geringerer Bonität. Dafür steigen die Zinsen bei derartigen Darlehen.

Quelle: dpa

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