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Bald mehr Fernbusse auf deutschen Straßen unterwegs?

Nachdem sich die beiden großen Fernbus-Unternehmen MeinFernbus und FlixBus auf den Zusammenschluss geeinigt haben, wollen sie möglichst schnell expandieren. Bereits 2015 will man bis zu 20 Millionen Menschen in insgesamt 1.000 Fernbussen chauffieren. Das zumindest gab Geschäftsführer Torben Greve bereits am vergangenen Freitag in Berlin bekannt. Aktuell haben die beiden Unternehmen mit ihren Partnern über 560 Busse unter Vertrag. Im letzten Jahr wurden 10,7 Millionen Fahrgäste befördert. In diesem Jahr soll sich deren Zahl nahezu verdoppeln.

Außerdem plant man den Ausbau der Verbindungen in mittelgroße Städte, darunter etwa Offenburg, Bayreuth oder Osnabrück. Ebenfalls geplant sind dichtere Takte bei den Fernbussen und sogar das Angebot von Nachtbussen auf den Hauptstrecken. Erhöht werden soll zudem die Zahl der Fahrten an die Nord- und Ostsee. Darüber hinaus sollen Expressfahrten ohne Zwischenhalt häufiger angeboten werden, was wiederum den Konkurrenzdruck auf die doch oftmals noch schnellere Bahn steigert.

Fernbusse nicht nur in Deutschland

Doch nicht nur innerhalb der Bundesrepublik sollen die Fernbusse fahren, sondern ebenso Ziele im Ausland ansteuern, wie etwa Paris, Venedig, Verona oder Brüssel. Greve erklärte, dass man bereits in einigen Jahren ein europaweites Angebot aufgebaut haben will. Die beiden Unternehmen FlixBus und MeinFernbus machten bisher drei Viertel des Angebots auf dem deutschen Markt aus. Die Ziele könnten also durchaus erreicht werden.

Die Expansion, die derzeit geplant ist, hängt aber noch von weiteren Faktoren ab. So müssten weitere Busfahrer, aber auch Halteplätze gefunden werden. Geschäftsführer Panya Putsathit erklärte, dass man den Mangel an Busfahrern am Markt deutlich spüre. Deshalb müsse man die Fahrer mit besonders lukrativen Angeboten locken, so dass zum Beispiel auch Fahrer von Stadtbussen für die eigenen Ziele gewonnen werden könnten. Zudem sei es nötig, dass die Städte mitziehen und die Omnibusbahnhöfe ausbauen, die längst völlig überlastet sein. Als Beispiel gibt Putsathit die Station in Berlin an, die deutlich zu klein sei.

André Schwämmlein, ebenfalls Geschäftsführer, betonte zudem, dass man seit der Verkündung des geplanten Zusammenschlusses eine Firma sei. Dennoch ist die Struktur des Ganzen nicht so einfach, denn sowohl MeinFernbus als auch FlixBus sollen als GmbH bestehen bleiben und nur miteinander verflochten werden. Insgesamt fünf Geschäftsführer gibt es und jeder von ihnen soll auch im jeweils anderen Unternehmen als Geschäftsführer agieren können.

In München sitzt die FlixBus GmbH, die als Dachgesellschaft fungieren soll. Dennoch bleibt die bisherige MeinFernbus-Zentrale in Berlin zumindest als Standort bestehen. Die Gründer sollen zudem die größten Gesellschafter bleiben und an Platz zwei soll die Investmentgesellschaft General Atlantic folgen. Allerdings wurde am Freitag nicht deutlich, wie viel Geld die Investmentgesellschaft insgesamt in das Unternehmen stecken will. Zusätzlich gibt es Geld von den FlixBus-Anteilseignern UnternehmerTUM, Holztbrinck Ventures sowie dem Gründerzentrum der TU München. An den Fernbussen sollen künftig beide Unternehmensnamen stehen, für die Busse, die ins Ausland fahren, kommt der Name Ausland FlixBus in Frage.

Weitere Fernbus-Angebote in Deutschland

In Deutschland gibt es laut dem Berliner Iges-Institut derzeit rund 261 Fernbuslinien. Vor einem Jahr waren es gerade einmal 143. Megabus.com, ein britisches Unternehmen am Markt, spart dagegen nicht mit Kritik an den deutschen Behörden. Demnach sollen diese die Genehmigungen verzögern und somit den Ausbau von megabus.com in Deutschland behindern.

Auf dem Markt ist auch die Deutsche Post aktiv. Sie kündigte an, das Postbus-Angebot künftig ausweiten zu wollen. Die Nachricht, die von der Rheinischen Post verkündet wurde, wurde kürzlich von einem Unternehmenssprecher bestätigt. Zudem solle es Hotelangebote, Fernreisen und Städtereisen samt Postbus und Hotel geben, wie Achim Dünnwald, Postmanager für das deutsche Brief- und Mobilitätsgeschäft, erklärte. Bereits heute soll das neue Angebot Post Reisen starten. Innerhalb Deutschlands sollen die Postbusse häufiger fahren und auch ein Ausbau der Strecken ins näher gelegene Ausland ist angedacht.

Quelle: Focus

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