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Die zweite Januarwoche 2024 droht Verkehrschaos in Deutschland

Stay alert concept

In der zweiten Januarwoche 2024 kommen mehrere Faktoren zusammen. Reisende und Pendler müssen sich auf erhebliche Verkehrsbehinderungen einstellen.

Wer in den nächsten Tagen Urlaubsreisen und Dienstreisen antreten oder auf Arbeit fahren möchte, muss vielerorts Behinderungen im Straßenverkehr einkalkulieren. Doch nicht nur die Autofahrer sind betroffen, sondern es wird zusätzlich umfangreiche Ausfälle und Verspätungen beim ÖPNV geben. Ein Umstieg auf die Eisenbahn bringt keine Sicherheit, denn auch ein Streik der Lokführer in der zweiten Januarwoche 2024 ist momentan nicht auszuschließen.

Hochwasser und Wintereinbruch sorgen für Sperrungen

Ab den ersten Januarwochenende soll es zumindest bei der Entwicklung der Hochwasserlage etwas Entspannung geben. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass aufgrund eines Temperatursturzes in den Minusbereich die meisten Niederschläge als Schnee fallen. Das heißt, der Umfang des Wassernachschubs wird sich ab dem Wochenende verringern. Doch eine komplette Entwarnung bezüglich der von der Hochwasserlage ausgehenden Gefahren und Verkehrsbehinderungen bedeutet das nicht. Vor allem in der Nordwesthälfte Deutschlands sind viele Straßen noch wegen Überflutungen unpassierbar. Nach den Angaben des ADAC ist der Umfang der vom Hochwasser ausgehenden Behinderungen auf Autobahnen gering. Doch dort droht wiederum eine erhöhte Staugefahr, weil viele Autofahrer genau deshalb die Autobahnen bevorzugen. Hinzu kommt der Umschwung auf winterliche Straßenverhältnisse, die regional bereits zu einer Erhöhung des Unfallaufkommens geführt haben.

Behinderungen in vielen Städten durch Demonstrationen beachten!

Von Montag bis einschließlich Freitag (08. bis 12. Januar 2024) wird eine gemeinsame Aktionswoche des Deutschen Bauernverbands und des Bundesverbands Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung für gravierende Behinderungen des ÖPNV und des allgemeinen Straßenverkehrs in vielen Städten Deutschlands sorgen. Die beim Deutschen Bauernverband abrufbare Liste ist nicht vollständig, weil viele zusätzliche Sternfahrten und Demonstrationen auf der Ebene der dazugehörigen Landesverbände organisiert werden. So hat beispielsweise der Landesbauernverband Sachsen eine Großdemonstration auf dem Theaterplatz in Dresden angemeldet. Die abschließende Großdemonstration zur gesamten Aktionswoche der beiden Bundesverbände findet dagegen am 15. Januar 2024 ab 11:30 Uhr in Berlin statt. Das heißt, auch über die Kalenderwoche 2/2024 hinaus muss mit Verkehrsbehinderungen durch die Protestaktionen gerechnet werden.

Risiko eines flächendeckenden Bahnstreiks ist noch nicht vom Tisch

Nach einer erfolgreichen Urabstimmung hat die Lokführergewerkschaft GDL „grünes Licht“ für einen unbefristeten Bahnstreik. Dabei waren bis zu 5 Tage Arbeitsniederlegung am Stück im Gespräch. Seit dem 2. Januar 2024 ist beim Landesarbeitsgericht Hessen eine Klage gegen die GDL anhängig. Die Deutsche Bahn will damit erreichen, dass die Lokführergewerkschaft als „nicht tariffähig“ eingestuft wird. Als Grund dafür gibt sie die 2023 von GDL-Mitgliedern gegründete Genossenschaft Fair Train an. Sie beschäftigt sich mit Leiharbeit und ist auf Lokführer spezialisiert. Damit ist die Gewerkschaft nach Meinung der Deutschen Bahn zugleich auch Arbeitgeber.

Wie bewerten Experten den Rechtsstreit zwischen der GDL und der DB?

Wie das Verfahren ausgehen wird, ist derzeit ungewiss. Die größte Wahrscheinlichkeit besteht aktuell für eine grundsätzlich Klärung durch das Bundesverfassungsgericht, weil eine solche Konstellation im aktuellen Recht nicht eindeutig geklärt ist. Unsicherheit dazu scheint auch bei der Deutschen Bahn selbst zu bestehen, denn nach einem Statement der GDL vom 4. Januar 2024 zum Festhalten an den Streikplänen legte die Bahn ein neues und deutlich verbessertes Angebot vor. Allerdings wurde auch dort die Hauptforderung der GDL nach einer Verringerung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich nicht erfüllt. Damit bleibt das Risiko eines unbefristeten Streiks und die Gefahr, dass es in den nächsten Tagen sowohl zu massiven Behinderungen im Straßenverkehr als auch zu massiven Kürzungen der Angebote beim Eisenbahnverkehr kommt.
Quelle: Hochwasserzentralen, ADAC, Deutscher Bauernverband, GDL, Deutsche Bahn

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