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Zahl der Insolvenzen von Unternehmen stark gestiegen

Euro-Banknoten

Neues Zahlenmaterial zur Entwicklung der Regelinsolvenzen liefert eindeutige Hinweise auf allgemeine Ursachen von wirtschaftlichen Schieflagen.

Die aktuellen Statistiken zu Insolvenzen zeigen eine erschreckende Tendenz, denn vor allem im Unternehmensbereich hat die Zahl der Regelinsolvenzen stark zugenommen. Das belegen die Daten, die vom Statistischen Bundesamt für das erste Halbjahr 2023 vorgelegt wurden. Einen positiven Trend weisen diese Daten aber auf der Verbraucherseite aus. Danach wurden im gesamten ersten Halbjahr 2023 rund 1,9 Prozent weniger Insolvenzen durch Verbraucher/-innen angemeldet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Wie sieht die Entwicklung bei Unternehmensinsolvenzen konkret aus?

Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 wurden von Januar bis Juni 2023 nach den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamts 20,5 Prozent mehr Regelinsolvenzen durch Unternehmen angemeldet. Eine Auswertung der Indexkurve lässt ahnen, dass sich dieser Trend auch in den nächsten Monaten so fortsetzen wird. Die Indexkurve zeigt seit mehr als einem Jahr kontinuierlich nach oben. In konkreten Zahlen bedeutet der prozentuale Zuwachs, dass es im ersten Halbjahr 2023 bundesweit 8.571 Anträge auf Regelinsolvenzen durch Unternehmen gab. Die Höhe der insgesamt offenen Forderungen stieg deutlich kräftiger als die Anzahl der Insolvenzen. Bei den Insolvenzanmeldungen im ersten Halbjahr betrugen sie rund 8,2 Milliarden Euro und stiegen bei den von Januar bis Juni 2023 angemeldeten Insolvenzen auf insgesamt 13,9 Milliarden Euro.

Bei Insolvenzen gibt es deutliche Unterschiede zwischen den Branchen

Pro 10.000 Unternehmen in Deutschland wurden in den ersten sechs Monaten diesen Jahres 25,3 Insolvenzen angemeldet. Im Bereich Verkehr und Logistik lag die Zahl mit 54,1 Fällen bei mehr als dem Doppelten dieses Durchschnittswerts. Auch Firmen, die wirtschaftliche Dienstleistungen erbringen, war mit 41,3 Fällen auf 10.000 Unternehmen überdurchschnittlich stark an der Anmeldung von Regelinsolvenzen beteiligt. Gerade einmal 2,4 Fälle pro 10.000 Unternehmen wurden bei den Energieversorgern verzeichnet. Diese Verteilung liefert eindeutige Hinweise auf die Ursachen. Vor allem die Kostensteigerungen machen sich in den einzelnen Branchen unterschiedlich bemerkbar. Dazu gehören gestiegene Kraftstoffkosten genauso wie die Folgen der Inflation und der hohen Tarifabschlüsse zahlreicher Großgewerkschaften. Bei den Energieversorgern könnte die bereits viel kritisierte und diskutierte Abschöpfung von Übergewinnen die Zahl der Insolvenzen niedrig halten.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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