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Was war der „Sedantag“ am 2. September?

In der Zeit von 1871 bis 1918 war der 2. September im Deutschen Reich ein Feiertag, der unter dem Namen „Sedantag“ begangen wurde. Dieser Feiertag wurde als Erinnerung an die Kapitulation der Armee Frankreichs in der Schlacht bei Sedan so benannt. Auch das Datum des „Sedantags“ ging auf den Sieg der deutschen Truppen in der Schlacht bei Sedan am 2. September 1870 zurück. Schon zum ersten Jahrestag dieses Sieges wurden in Deutschland zahlreiche Denkmäler enthüllt, die dem historischen Sieg gewidmet waren. Im Jahr 1898 wurde am 2. September das Brandenburger Tor in Berlin mit einem Banner mit dem Schriftzug „Welch eine Wendung durch Gottes Führung“ geschmückt.

Wie kam es zum „Sedantag“ als Feiertag im Deutschen Reich?

Die grundsätzliche Forderung nach der Einführung eines gemeinsamen Nationalfeiertags kam bereits bei der Reichsgründung in Versailles im Jahr 1871 auf. Ursprünglich war dafür der 18. Januar im Gespräch, da an diesem Tag die Kaiserproklamation veröffentlicht worden war. Doch Kaiser Wilhelm I. lehnte dieses Datum ab, da es bereits als Krönungsdatum gefeiert wurde. Der Vorschlag, den Feiertag als „Sedantag“ auf den 2. September eines jeden Jahres zu legen, kam von Pastor Friedrich Wilhelm Bodelschwingh. Doch er wurde bis zuletzt von Kaiser Wilhelm I. nicht als offizieller Feiertag deklariert. Allerdings gab es an diesem Tag ab dem Jahr 1873 aufgrund eines Erlasses des preußischen Kultusministeriums schulfrei.

Wie entwickelte sich der „Sedantag“ weiter?

Dass der „Sedantag“ letztlich doch zu einer Art Nationalfeiertag wurde, ist den Bemühungen von Kaiser Wilhelm II. zu verdanken. Er etablierte den 2. September als ein Militärjubiläum. Außerdem sorgte er dafür, dass an diesem Tag einige Denkmäler zur Erinnerung an seinen Großvater, Kaiser Wilhelm I., eingeweiht wurden. Dazu zählen beispielsweise die Kaiser-Wilhelm-Gedenkstätten in Breslau und in Königsberg. Dass es den „Sedantag“ seit 1919 nicht mehr gibt, dafür ist ein Beschluss des Innenministeriums der Weimarer Republik verantwortlich. Die Politiker der Weimarer Republik sahen den „Sedantag“ schlicht als nicht mehr zeitgemäß an.

Quelle: Wikipedia

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