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Kraftstoffmangel: Kuba sagt Parade ab

Pride parade

Traditionell gibt es zum Tag der Arbeit am 01. Mai in Kubas Hauptstadt Havanna eine große Parade. Für dieses Jahr wurde sie wegen Kraftstoffmangels abgesagt.

Hintergrund ist, dass in Kuba Kraftstoff nur eingeschränkt verfügbar sei. Die Probleme betreffen jedoch die gesamte kubanische Wirtschaft und sind Spätfolgen der Corona-Pandemie. Die traditionelle Parade zum Tag der Arbeit am 01. Mai muss daher abgesagt werden. Wie Ulises Guilarte, Generalsekretär der staatlichen Gewerkschaft CTC, am Dienstag mitteilte, werde der Tag der Arbeit unter der Bedingung maximaler Sparsamkeit begangen.

Veranstaltung am Malecón geplant

Anstelle der großen Parade soll es am Malecón, der Uferpromenade von Havanna, eine Veranstaltung geben. Zuletzt gab es an den Tankstellen des karibischen Staates noch längere Staus als sonst. Importausfälle sind laut Regierung hauptverantwortlich für den Benzin- und Dieselmangel in Kuba.

Darüber hinaus werden Lebensmittel, Wasser und Medikamente knapp. Zudem gibt es in den Sommermonaten regelmäßig lange Stromausfälle. Die ohnehin schwierige wirtschaftliche Lage des Landes hat sich zuletzt durch fehlende Tourismuseinnahmen seit Beginn der Corona-Pandemie weiter verschärft. Sie hängt aber auch mit dem anhaltenden US-Embargo zusammen. Aktuell erlebt Kuba eine massive Auswanderungswelle. Zu dieser trugen auch die massenhaften Verhaftungen von Teilnehmern der Massendemonstrationen im Juli 2021 bei.

Kraftstoffverknappung bereits länger spürbar

Zuletzt hat die Kraftstoffknappheit unter anderem dazu geführt, dass einige Hochschulen des Einparteienstaates ihre Präsenzveranstaltungen aussetzten. Ein Konzert des Nationalen Symphonieorchesters im Nationaltheater musste ebenfalls abgesagt werden. In der Provinz Villa Clara wurde die Abgabe von Kraftstoff auf das Nötigste zur Gewährleistung von Grundleistungen beschränkt.

Die Kraftstoffverknappung kommt zur Unzeit, ist doch der 1. Mai nach der Revolution von 1959 einer der wichtigsten Feiertage in Kuba. Normalerweise marschieren Hunderttausende über den Platz der Revolution in Havanna. Fidel Castro, über viele Jahre Staatschef Kubas, hielt dort immer lange Reden.

Quelle: dpa

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