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VW-Abgasskandal – US-Umweltbehörde fährt harte Linie

Während für die vom VW-Abgasskandal betroffenen deutschen Kunden bereits über ein Rückkaufangebot nachgedacht wurde, versucht Volkswagen in den USA, die Besitzer der mit der manipulierten Software ausgestatteten Fahrzeuge mit Gutscheinen zu besänftigen. Sie machen pro Betroffenen einen Wert von 1.000 Dollar aus. VW hofft, damit die Flut der drohenden Klagen zu reduzieren, obwohl bei der Übergabe der Gutscheine explizit betont wurde, dass bei der Annahme nicht auf das Klagerecht verzichtet wird. Rund 120.000 US-Kunden haben die Gutscheine bereits erhalten.

CARB denkt bereits über Fahrverbote in den USA nach

Das California Air Resources Board, oder kurz CARB, ist ein staatliches Gremium, welches die Landesregierung in Umweltfragen unterstützt. Die 1967 ins Leben gerufene Kommission gilt weltweit als besonders streng, was vor allem die Reinhaltung der Luft betrifft. Diese Konsequenz ist aufgrund der geologisch bedingt häufigen Smoglagen auch dringend notwendig. Genau von dort drohen VW jetzt heftige Konsequenzen, denn die CARB schließt die Verhängung eines Fahrverbots für die von den Manipulationen der Software betroffenen Fahrzeuge von Volkswagen nicht mehr aus. Das teilte die Kommissionsvorsitzende Mary Nichols in einem Pressestatement mit.

Volkswagen muss jetzt konkrete Pläne vorlegen

Am 20. November 2015 läuft in den USA eine erste Frist aus, bis zu der Volkswagen konkrete Vorschläge unterbreiten muss. Diese Pläne werden dann von Behörden wie der CARB geprüft. Dafür haben die Umweltbehörden zwanzig Arbeitstage Zeit. Sollte VW den hohen Ansprüchen von CARB und Co. nicht genügen, könnte es noch vor Weihnachten zu einem Fahrverbot kommen. Insgesamt würde ein solches Fahrverbot in den USA rund eine halbe Million Dieselfahrzeuge von VW betreffen, was die möglichen Schadenersatzforderungen gegen Volkswagen kräftig in die Höhe treiben würde. Doch die CARB-Chefin betonte, dass es der Kommission nicht um eine Bestrafung von VW geht, sondern die Suche nach konstruktiven Lösungen im Vordergrund steht. Bei der Los Angeles Auto Show kündigte der VW-Niederlassungschef Michael Horn an, dass es am 20. November 2015 ein Treffen zwischen Führungskräften von Volkswagen und Vertretern der Umweltschutzbehörden CARB und EPA geben wird. Zur Angabe von Details zum vorzulegenden Rückrufplan war Michael Horn jedoch nicht bereit.

Quelle: dpa

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