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TGV-Schnellzug bei einer Testfahrt bei Straßburg entgleist

In den vergangenen Tagen haben alle nach Paris geschaut. Dabei sind einige Nachrichten völlig untergegangen. Dazu gehört auch der entgleiste TGV-Schnellzug, der in der Nähe von Straßburg mindestens zehn Todesopfer forderte. Bei der Testfahrt hätten eigentlich ausschließlich Mitarbeiter des Betreibers des Schnellzugs an Bord sein dürften. Doch unter den Verletzten und Toten befanden sich auch Kinder. Es handelt sich dabei um das schwerste Unglück, dass seit dem Start der TGV-Schnellzüge im Jahr 1981 zu beklagen ist. Dabei stürzten mehrere Waggons des Testzugs von einer Brücke ab und landeten im Rhein-Marne-Kanal. Diese Brücke gehört zu dem Abschnitt, der im Frühjahr 2016 für den regulären Verkehr zwischen Straßburg und Paris freigegeben werden soll.

Keine Zusammenhänge mit den Terroranschlägen in Paris

Von einem Zusammenhang mit den Terroranschlägen am 13. November 2015 in Paris schließen die Ermittler derzeit aus. Sie gehen davon aus, dass allein die extrem hohe Geschwindigkeit dem Testzug zum Verhängnis geworden ist. Sie lag zum Zeitpunkt des Unglücks bei 350 Kilometern pro Stunde. Das gab die Gewerkschaft Sud Rail in ihrem Statement an. Auch Dominique-Nicolas Jane, der Chef des Kabinetts der Präfektur, in denen Zuständigkeitsbereich das Unglück geschah, ist dieser Meinung. Wie die Kinder in den Testzug gelangt sind, ist derzeit noch nicht klar. Nach den Bestimmungen für Testfahrten des TGV ist die Mitnahme von Kindern nicht gestattet. Guillaume Pepy, der Chef der Betreibergesellschaft SNCF kündigte dazu interne Untersuchungen an.

Wissenswerte Fakten rund um den TGV

Das Kürzel TGV steht für „train à grand vitesse“, was übersetzt Hochgeschwindigkeitszug bedeutet. Dafür werden speziell präparierte Strecken benötigt, auf denen im Normalfall Geschwindigkeiten von bis zu 320 Kilometern pro Stunde gefahren werden. Die TGV-Züge sind mit den von Eurostar International und Thalys verwendeten Hochgeschwindigkeitszügen nahezu identisch. Diese fahren nicht nur in Frankreich, sondern kommen auch beispielsweise in Spanien, in Deutschland, den Niederlanden, in Großbritannien sowie der Schweiz und Italien zum Einsatz. Der TGV diente darüber hinaus als Vorbild für den in Südkorea eingesetzten Hochgeschwindigkeitszug KTX. Die neueste Generation des TGV ist die Baureihe 2N2 und ist seit 2011 auch in Deutschland unterwegs. Zwischen dem amerikanischen Aceka Express von Amtraks und dem TGV bestehen nur wenige Übereinstimmungen. Der größte Teil der Technik wurde hier von dem in Kanada eingesetzten Hochgeschwindigkeitszug von Bombarbier übernommen. Lediglich der Antrieb ist mit dem TGV identisch.

Quellen: AFP, sncf.com

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