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United Colors of Benetton hat neuen alten Chef

Eigentlich ist Luciano Benetton, Firmengründer von United Colors of Benetton seit zehn Jahren bereits in Rente. Jetzt soll er wieder das Ruder übernehmen – mit 82 Jahren. Die Erfolgsgeschichte von United Colors of Benetton begann vor über 50 Jahren, als der heute 82-jährige Firmengründer von Tür zu Tür lief und Pullover verkaufte. Diese hatte seine Schwester mit einer Strickmaschine hergestellt. Aus dem einst italienischen Familienunternehmen entwickelte sich binnen weniger Jahre das bis heute bekannte Modeimperium United Colors of Benetton. Allerdings steckt der Konzern derzeit in der Krise und der Firmengründer soll es richten.

Benetton schockiert über die Entwicklung

Benetton zeigte sich schockiert über die Entwicklung, die seine Firma in den letzten zehn Jahren genommen hat. Der italienischen Zeitung „La Republica“ erklärte er, er habe das Unternehmen „2008 mit 155 Millionen Euro Vermögen verlassen und nimmt es nun mit 81 Millionen Euro Schulden zurück“. Dieser Niedergang seines Lebenswerks bereite ihm „unerträglichen Schmerz“, wird Benetton weiter zitiert.

Benetton hatte die Geschäftsführung 2008 an seinen Sohn Alessandro übergeben, der jedoch Manager von außen einstellte, die die Geschäfte führen sollten. Benetton lastet die Gründe für den Niedergang seiner Familie an. So haben andere Unternehmen United Colors of Benetton imitiert, die „United Colors“ selbst hätten ihre „Farbe verloren“. Viele der Läden seien dunkel und schäbig geworden. Den größten Fehler sieht der Firmengründer aber darin, dass man keine Pullover mehr verkaufe.

Provokante Werbung machte United Colors of Benetton berühmt

In den 1980er Jahren hatte das Unternehmen seine Hochzeit erlebt, vor allem auch aufgrund der provokanten Werbefotos von Starfotograf Oliviero Toscani. Er warb damals mit Aids, Rassismus und Krieg für das Modelabel.

2011 versuchte man, an diese Erfolge anzuknüpfen, musste aber eine Fotomontage, die Papst Benedikt XVI. im Kuss mit einem Imam zeigt, zurücknehmen, nachdem sich der Vatikan massiv beschwert hatte. Ähnliche Fälle gab es sogar schon Mitte der 1990er Jahre, als der Bundesgerichtshof insgesamt drei Motive des Modelabels verboten hatte.

Wie Wirtschaftsprofessor Giuliano Noci mitteilte, habe das Unternehmen in den letzten Jahren Verluste in Höhe von 600 Millionen Euro angehäuft. Aktuell arbeiten 7.300 Menschen für United Colors of Benetton, das sind gut 1.500 weniger als noch vor zehn Jahren. Auch der Firmengründer will und kann keine weiteren Kündigungen ausschließen. Er erklärte, dass man „jedem eine Chance gebe, das Geschäft aber lichten müsse“.

Quelle: AFP

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