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TV-Sendung zeigt Probleme bei der Flugsicherheit

Welches Schadenspotential von Hackern ausgeht, das haben erfolgreiche Angriffe auf die Netzwerke von Geheimdiensten, Kraftwerken und Co. inzwischen schon sehr eindrucksvoll bewiesen. Nun macht die Pilotenvereinigung „Cockpit“ in einer TV-Sendung auf ein anderes Problem aufmerksam: Sogar die Steuerung von Flugzeugen kann durch die Vernetzung von Hackern übernommen werden.

“Im Visier der Hacker“ – Nomen est omen

Den Titel hat der NDR als Urheber der Reportage, die am 14. Juli 2014 um 22.35 Uhr bei der ARD gezeigt wird, sehr treffend gewählt. Die Gefahren beginnen bei vermeintlichen Kleinigkeiten. Der NDR-Experte Klaus Scherer zeigt in der Reportage, wie einfach er bei seinen Nachbarn die Tore der Garagen öffnen kann, ohne sich dabei selbst mit der Technik auskennen zu müssen. Doch noch anfälliger sind Systeme, die über das Internet kommunizieren oder über das Internet gesteuert werden. Das betrifft mittlerweile in vielen Eigenheimen die Klimatisierung, zu der auch die Steuerung von Markisen und Fenstern gehört. Ein potentieller Einbrecher braucht heute keinen Dietrich und keine Brechstange mehr. Er hackt sich ins hauseigene System der Klimatisierung und lässt sich einfach ein Fenster öffnen, indem er die Sollwerte der Temperatur im System ändert.

Die größten Gefahren lauern bei den Verkehrsmitteln

Um ein Flugzeug zu entführen und in ein Gebäude krachen zu lassen, wie das bei den Anschlägen vom 11. September 2001 der Fall war, müssen die Attentäter heute nicht mehr selbst im Flugzeug sein. Immer größere Strecken werden vom Autopiloten der Flugzeuge gesteuert. Und dieses System lässt sich hacken, wie die NDR-Reportage ebenfalls am Beispiel einer Drohne zeigt. Als Spezialist für diesen Beitrag zur Sendung ist Hugo Teso geholt worden. Er kennt sich mit Computersystemen bestens aus und ist selbst ausgebildeter Pilot. Er steht nicht allein mit seiner Warnung, denn die Pilotenvereinigung „Cockpit“ ist der gleichen Meinung, wie ein in der Dokumentation gezeigtes Interview mit Jörg Handwerk beweist.

Schifffahrt und ÖPNV bleiben von den Risiken nicht verschont

Einem Team aus Wissenschaftlern rund um Todd Humphreys von einer Universität in Texas ist es gelungen, die Steuerung einer Yacht über das Internet zu übernehmen. Dabei wurde ausgenutzt, dass auch hier der Autopilot ständig GPS-Koordinaten abfragen und verarbeiten muss. Wird er mit gefälschten Daten „gefüttert“, führt er die Yacht an das Ziel, das von den Hackern festgelegt wird. Weitere Gefahren lauern beim ÖPNV. Schon heute sind die U-Bahnen in zahlreichen Metropolen der Welt führerlos unterwegs und werden über zentrale Stellen gesteuert. Auch diese Netzwerke sind vor Hackern nicht hundertprozentig sicher. TNT, Handfeuerwaffen und Co. könnten bei Attentaten mit zahlreichen Menschenopfern durch die Lücken in den Netzwerken schon bald der Vergangenheit angehören.

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