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Reisen nach Griechenland werden künftig teurer

Um mehr Hilfsgelder von der Europäischen Union zu bekommen, muss die griechische Regierung ein umfangreiches Maßnahmepaket zur Konsolidierung der maroden Staatsfinanzen vorlegen. Dabei kam das griechische Finanzministerium auch auf die Idee, künftig die Urlauber stärker zur Kasse zu bitten. Das ist einem TV-Statement von Nadja Valavani, der stellvertretenden griechischen Finanzministerin, zu entnehmen. Sie spielt mit dem Gedanken, die Mehrwertsteuer auf den beliebtesten Ferieninseln Griechenlands spürbar zu erhöhen.

Welche Regelungen gibt es aktuell bei der Mehrwertsteuer in Griechenland?

Bisher genossen die Bewohner und Gewerbetreibenden der Ferienressorts auf den griechischen Inseln Steuervorteile. Sie müssen derzeit einen Satz der Mehrwertsteuer erheben, der rund ein Drittel unter dem Satz liegt, der bei der Mehrwertsteuer auf dem griechischen Festland erhoben werden muss. Die einzige Ausnahme ist Kreta, wo der gleiche Steuersatz wie auf dem Festland gilt. Das Ziel dieser Steuerpolitik der griechischen Regierung war die Förderung der Tourismusbranche auf den Inseln. Mit den Steuererleichterungen sollten die erhöhten Aufwendungen beispielsweise für den Transport von Nahrungsmitteln und Konsumgütern auf die Inseln zumindest teilweise ausgeglichen werden.

Wie soll sich die griechische Mehrwertsteuer ändern?

Nun möchte das Finanzministerium in Athen den Mehrwertsteuersatz auf einigen der insgesamt rund 180 griechischen Inseln auf 23 Prozent anheben. Der Startschuss für die Erhöhung soll auf Paros, Santori und Mykonos fallen. Damit kommt die Regierung unter der Führung von Alexis Tsipras den Forderungen der so genannten Troika aus dem IWF, der EZB und der EU-Kommission entgegen, die für die Freigabe neuer Hilfsgelder fordern, dass Tsipras die Einnahmen für die Staatskassen nachhaltig erhöhen soll. Das Maßnahmepaket der Regierung in Athen soll der EU-Kommission noch im März 2015 präsentiert werden. Das dürfte auch fristgerecht geschehen, denn aktuelle Hochrechnungen zeigen, dass Griechenland ohne weitere Hilfsgelder voraussichtlich in der zweiten Aprilwoche 2015 komplett zahlungsunfähig ist.

Quelle: Spiegel

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