Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Banken in Griechenland geraten massiv unter Druck

Nicht nur die griechische Regierung unter der Führung von Alexis Tsipras muss sich mit einer äußerst prekären Finanzlage auseinander setzen. Inzwischen hat die schiefe Finanzlage auch die Banken des Landes ereilt. Das geht aus Zahlen hervor, die von der griechischen Nationalbank veröffentlicht wurden. Sie zeigen, dass der Umfang der Bankanlagen der Kunden schon seit Monaten massiv gesunken ist. Die Welle der Abhebungen der griechischen Anleger ebbt nicht ab. Seit sich die Finanz- und Wirtschaftskrise im Jahr 2009 abzeichnete, haben die Banken in Griechenland insgesamt Einlagenverluste in Höhe von mittlerweile fast hundert Milliarden Euro zu verzeichnen.

Wie viel Geld wurde in Griechenland in den letzten Monaten von den Bankkonten abgehoben?

Einem Bericht des griechischen Blatts „Katherimini“ ist zu entnehmen, dass die griechische Nationalbank für den Dezember 2014 Abhebungen in Höhe von vier Milliarden Euro verzeichnet hat. Im Januar 2015 stieg der Umfang der Abhebungen in Griechenland auf 12,2 Milliarden Euro. Im Februar 2015 gab es bei den Geldanlagen in Griechenland einen Schwund in Höhe von 7,6 Milliarden Euro und im März wurde der Anlagenumfang noch einmal um rund vier Milliarden Euro reduziert. Die Medien in Griechenland bezeichnen diesen Trend mittlerweile schon als ein „Ausbluten“ der Banken.

Welche Motivationen und Konsequenzen haben die Abhebungen?

Natürlich sind die Menschen in Griechenland durch das Gezerre um den Abbau der griechischen Staatsschulden zwischen der Europäischen Union und der Regierung unter Alexis Tsipras massiv verunsichert. Sie haben schlicht Angst, dass es dazu kommen könnte, dass die Banken ihnen ihr Geld nicht mehr auszahlen können. In der Hinsicht haben die Anfänge der Finanz- und Wirtschaftskrise 2007/2008 ihre Spuren in den Köpfen hinterlassen, weil damals viele Menschen ihr Vermögen durch Bankenkonkurse verloren haben. Für die Banken könnten die Abhebungen die Lage dramatisch zuspitzen, denn die Spareinlagen der Kunden wurden im Interesse einer Gewinnerzielung an andere Kunden verliehen. Nun droht die Gefahr, dass einige Banken in eine wirtschaftliche Schieflage geraten könnten.

>h2>Zusätzliche Lücke in den griechischen Staatsfinanzen

Da in Griechenland einige der zur Konsolidierung des Staatshaushaltes eingeleiteten Maßnahmen von Alexis Tsipras gestoppt wurden und die Wirtschaft sich nicht so entwickelt, wie es eigentlich erhofft und wünschenswert war, droht der Regierung nun ein zusätzliches Loch von bis zu dreißig Milliarden Euro. Zuletzt hatten die Banken in Griechenland massiv Staatsanleihen der eigenen Regierung aufgekauft, um die drohende Staatspleite hinauszuzögern. Doch das ist nach einem Verbot durch die Europäische Zentralbank zu Beginn der letzten Märzwoche 2015 nicht mehr möglich. Mit diesem Verbot möchte die EZB verhindern, dass die griechischen Banken mit in den Bankrott gerissen werden. Diese Maßnahme war auch vom Chef der deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, sehr begrüßt worden.

Quelle: FAZ, Handelsblatt

About Author