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Morgen beginnt die Fastenzeit

Nach dem närrischen Treiben beginnt mit dem Aschermittwoch die Fastenzeit. Dabei muss man nicht immer auf den Genuss des Essens verzichten, auch der Verzicht auf lieb gewonnene Gewohnheiten ist eine Möglichkeit, zu fasten. Bis Ostern dauert die Fastenzeit an und obwohl sie in Deutschland nicht mehr so verbreitet ist, wie es einmal der Fall war, sind immer noch viele Deutsche vom Fasten überzeugt. Insgesamt 55 Prozent der Befragten einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der DAK Krankenkasse sind überzeugt vom Fasten.

Wollen die Deutschen fasten?

Dabei gaben 15 Prozent an, den Verzicht auf bestimmte Genussmittel und Gewohnheiten als „sehr sinnvoll“ für die eigene Gesundheit zu betrachten. Für 40 Prozent ist das Fasten zumindest „sinnvoll“ und nur 42 Prozent sträuben sich generell gegen das Fasten.

Dabei ist der Brauch des Fastens eine Jahrtausende alte Tradition, wobei das Fasten je nach Kultur und Region unterschiedlich ausgelegt wird. Es kann den bewussten Verzicht auf Nahrung generell bzw. eine Reduzierung der Nahrungsaufnahme ebenso mit sich bringen, wie den Verzicht auf bestimmte Lebensmittel, wie Fleisch oder Fisch. Die Gründe, zu fasten, sind dabei sehr unterschiedlich. Den einen geht es darum, ihren Körper durch das Fasten zu reinigen, die anderen wollen fasten, um sich auf religiöse Feste vorzubereiten.

Andere wiederum sehen im Fasten auch die Möglichkeit, Ekstase-Zustände zu erreichen und so die Verbindung mit dem Göttlichen herzustellen. In den meisten großen Weltreligionen bindet man die Fastenzeit an bestimmte Daten oder Perioden. Im Islam ist der Ramadan die Fastenzeit, der im neunten Monat des muslimischen Mondjahres liegt. Im Buddhismus wird eine extreme Form des Fastens vollführt: Das ganze Jahr über nehmen die buddhistischen Mönche lediglich eine Mahlzeit am Vormittag ein.

Im Christentum wird die Zeit vor Ostern traditionell zum Fasten genutzt. Auch Atheisten befassen sich immer häufiger mit diesem alten Brauch und wollen in dieser Zeit bewusst auf bestimmte Dinge verzichten oder mit ihnen Maß halten, um einfach ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun.

Worauf wollen die Deutschen verzichten?

Beim Fasten geht es also generell um Verzicht. Deshalb fragte Forsa auch nach, worauf die Fastenwilligen am ehesten verzichten würden. 68 Prozent von ihnen gaben an, bewusst auf Alkohol zu verzichten. Weitere 59 Prozent wollten Süßigkeiten in der Fastenzeit vom Speiseplan streichen. Der Fleischverzicht landete mit 39 Prozent immerhin noch auf dem dritten Platz.

Danach folgten der Fernsehkonsum und das Rauchen (je 34 Prozent). Gut 18 Prozent wollten das Auto öfter stehen lassen und 23 Prozent gaben an, sich weniger mit Computer und Co. befassen zu wollen.

Insbesondere der Verzicht auf Alkohol und Fleisch ist auch aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswert. So erklärt Candy Cermak, Ernährungsberaterin aus Chemnitz, dass durch diesen Verzicht Cholesterinwerte und Harnsäure im Körper gesenkt werden können. Auch der Blutzucker reguliere sich dadurch und das Geschmacksempfinden solle sogar verbessert werden können. Durch den Verzicht auf Alkohol werde zudem der Körper entgiftet. Außerdem könne man die Fastenzeit nutzen, um sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren, etwa die Familie, ein gutes Buch oder ähnliches. Die Fastenzeit sei einfach eine Zeit der Entschleunigung, die wir in unserer stressigen Zeit bitter nötig haben.

Wie gefährlich ist das Fasten?

Kritiker sehen jedoch in einer allzu plötzlichen Ernährungsumstellung auch Gefahren. Diese Gefahr besteht beim Verzicht auf ausgewählte Lebensmittel im Rahmen einer sonst gesunden Ernährungsweise allerdings nicht. Lediglich wer das Heilfasten mit dem kompletten Nahrungsverzicht für sich entdeckt, muss Obacht geben. Diese Form des Fastens sollte auf jeden Fall unter fachkundiger Anleitung erfolgen. Zudem sollte man sich für eine solche Fastenkur wirklich Urlaub nehmen.

Auch ist es wichtig, auf eine insgesamt gesunde Ernährung zu achten. Wer etwa Fleisch vom Speiseplan streichen will, muss das darin enthaltene und wichtige Eisen durch pflanzliche Lebensmittel ersetzen. Wenn man auf diese Grundlagen achtet, droht auch während der Fastenzeit keine Mangelerscheinung.

Quelle: dpa

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