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Deutlich höhere Nachfrage nach Jagdfleisch

European Bison (Wisent) in the forest. Wisent. Bison bonasus

Seit Jahren sinkt der Fleischkonsum in Deutschland. Häufiger greifen die Verbraucher allerdings bei Rehrücken, Hirschgulasch und Co. zu.

Ein Grund dafür könnten die stabilen Preise für das Jagdfleisch sein. So gibt der Jagdverband bekannt, dass die Nachfrage nach Wildfleisch weiter groß sei. Zuletzt ist diese sogar gestiegen. Lag die Nachfrage im Jagdjahr 2020/2021 noch bei 28.923 Tonnen, stieg sie im Jagdjahr 2021/2022 auf 30.368 Tonnen.

Gründe für vermehrte Nachfrage nach Jagdfleisch

Gründe für die vermehrte Nachfrage gibt es viele. Generell geht der Trend hin zu gesunden, regionalen Lebensmitteln, die mit Jagdfleisch gewährt werden können. Aber auch die vergleichsweise stabilen Preise sorgen für eine steigende Nachfrage. Im Gegensatz zu Fleisch aus der Landwirtschaft spielen beim Jagdfleisch gestiegene Energie- und Futtermittelpreise keine Rolle.

Wie ein Sprecher des Deutschen Jagdverbandes der Deutschen Presse-Agentur (dpa) gegenüber erklärte, gibt es mittlerweile sogar einstige Vegetarier, die zu Jägern geworden sind. Inzwischen ist Fleisch von Dam-, Rot- und Rehwild sowie Schwarzwild nicht mehr nur als Festtagsbraten beliebt, sondern erfreut sich ganzjährig einer großen Beliebtheit. Selbst in der leichten Sommerküche findet es seinen Platz.

Jagdfleisch nicht immer regional

Allerdings stammt gut ein Drittel des in Deutschland verzehrten Jagdfleisches auch aus dem Ausland und nicht nur aus heimischen Wäldern. Das sollten Verbraucher auf jeden Fall wissen und beachten. Vor allem in Neuseeland werden europäische Rothirsche in Gattern gehalten und deren Fleisch anschließend über Discounter in Deutschland verkauft.

Um sicher zu gehen, dass Jagdfleisch auch tatsächlich aus der Region kommt, sollte dieses beim Jäger, Förster oder lokalem Metzger gekauft werden. Auch auf den Märkten gibt es meist lokales Wildfleisch. Echtes Wildbret gilt als hochwertiges und ursprüngliches Lebensmittel. Kurze Transportwege sind typisch dafür. Wild aus dem Discounter, das in großen Mengen angeboten wird, ist vermutlich nicht regional. Schließlich müssen Discounter ihre Liefer- und Verkaufsmengen planen und kalkulieren. Das ist beim Wildbret, das starken saisonalen Schwankungen unterliegt, quasi unmöglich. Wetter und Nahrungsangebote für die Tiere sind maßgebliche Faktoren dafür, wie viel Wild wann zur Verfügung steht.

Laut vorläufigen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) lag der Pro-Kopf-Fleischverzehr in Deutschland im vergangenen Jahr bei 52 Kilogramm. Das sind 4,2 Kilogramm weniger als noch ein Jahr zuvor. Gleichzeitig wurde damit der niedrigste Stand seit Beginn der Berechnungen im Jahr 1989 erreicht.

Quelle: dpa

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