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Mit Small Planet ist die nächste Airline pleite

Small Planet Airlines, eine Charterfluggesellschaft, musste jetzt Insolvenz anmelden. Zuletzt war das Berliner Unternehmen aufgrund der teilweise mehrtägigen Verspätungen in die Schlagzeilen geraten.

Damit folgt Small Planet Airlines Air Berlin. Das Unternehmen hat jetzt beim Amtsgericht Charlottenburg Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Die „angespannte finanzielle Lage“ wurde als Grund für die Entscheidung angeführt. Jetzt will man das Insolvenzverfahren zur Umstrukturierung nutzen.

Flugbetrieb von Small Planet Airlines wird aufrechterhalten

Wie das Unternehmen zuletzt angab, wird der Flugbetrieb, der vor allem im Auftrag großer Reiseveranstalter durchgeführt wird, auch während des Verfahrens aufrechterhalten. Den Antrag auf das Insolvenzverfahren habe das Amtsgericht angenommen, als Sachwalter wurde Rechtsanwalt Joachim Voigt-Salus bestellt.

Allerdings will Small Planet Airlines direkte Anfragen von Passagieren nicht beantworten. Als Grund gibt man das „hohe Arbeitsaufkommen“ an. Insgesamt betreibt Small Planet derzeit neun Airbus-Jets. Reisende, die Tickets von Small Planet haben, sollen sich Unternehmensangaben zufolge nicht sorgen. Die Flüge von und nach Deutschland, Österreich bzw. in die Schweiz und die Niederlande werden weiterhin durchgeführt. Die bereits gebuchten Tickets behalten auch im Insolvenzverfahren ihre Gültigkeit und alle aktuellen Flugpläne bleiben ebenfalls bestehen.

Keine Chance mehr für geschädigte Passagiere

In die sprichwörtliche Röhre dürften allerdings all jene Passagiere gucken, die schon seit Monaten auf die Auszahlung einer Entschädigung für die in der Vergangenheit verspäteten und annullierten Flüge warten. Wie Small Planet Airlines angibt, haben diese Forderungen zur finanziell angespannten Lage des Unternehmens geführt. Der Geschäftsführer vom Fluggastportal EUFlight, Lars Watermann, empfindet die Entwicklung als „völlig überraschend“. Schließlich habe Small Planet in der Vergangenheit die angekündigten Entschädigungen stets gezahlt.

In den letzten Monaten haben sich die Verspätungen allerdings gehäuft, sie beliefen sich sogar zum Teil auf mehrere Tage. Zuletzt sorgte die Airline Anfang September für Aufsehen. Gut 200 Urlauber aus Ägypten mussten mit mehr als 50 Stunden Verspätung bei ihrem Rückflug von Hurghada nach Hamburg leben. Passagiere, die nach Köln/Bonn flogen, sind sogar statt am Freitag erst am Montag an ihrem Ziel angekommen.

Die deutsche Charterfluggesellschaft wurde erst 2015 in Berlin gegründet. Ihre Basis befindet sich auf dem Flughafen Berlin-Schönefeld. Small Planet Airlines Deutschland ist eine Tochter der litauischen Airline mit dem gleichen Namen. Die Flüge werden für die großen Reiseanbieter, wie TUI, FTI, Thomas Cook und Condor durchgeführt.

Quelle: dpa

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