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200 Millionen Euro aus Air Berlin Insolvenz bleiben offen

Das verwertbare Vermögen der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin reicht nicht aus, um die Gläubiger zu befriedigen. Die meisten von ihnen werden leer ausgehen. Auch dem Staat drohen nach Sichtung aller Vermögensbestände Ausfälle in Höhe von rund 200 Millionen Euro.

Das geht aus Recherchen von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ hervor. Derzeit gibt es ungesicherte Forderungen gegen Air Berlin in Höhe von 760 Millionen Euro. Das verwertbare Vermögen der Fluggesellschaft beläuft sich allerdings lediglich auf 88 Millionen Euro, wie der Insolvenzverwalter bekanntgab.

Air Berlin Gläubiger gehen leer aus

Demnach dürfte der größte Teil der Gläubiger von Air Berlin in der Insolvenz leer ausgehen. Darunter sind Kunden, Mitarbeiter sowie der Staat selbst. Nach Angaben des Insolvenzverwalters reicht das Vermögen gerade noch aus, um die Verfahrenskosten zu decken, die auf rund 22 Millionen Euro veranschlagt wurden.

Der Rest des Air Berlin Vermögens sei bereits eingesetzt worden, um einen KfW-Kredit teilweise zu tilgen, der sich auf mehr als 150 Millionen Euro belief. Der Kredit wurde Air Berlin von der Bundesregierung bewilligt, allerdings sind auch hiervon 84 Millionen Euro nicht zurückgezahlt worden.

Forderungen gegen die Airline haben auch die Bundesagentur für Arbeit und die Finanzbehörden angemeldet. Zusammengerechnet ergeben sich deshalb Ausfälle von 200 Millionen Euro für den deutschen Staat nach der Air Berlin Pleite

Forderungsausfall schon länger bekannt

Der Forderungsausfall steht dabei schon länger fest – genauer, seitdem die Verhandlungen über den Verkauf der Air Berlin Tochter Niki an die Lufthansa gescheitert sind. Die Lufthansa als Europas größte Fluggesellschaft hatte ihr Kaufangebot über 189 Millionen Euro zurückgezogen, nachdem sich abgezeichnet hatte, dass die EU-Kartellwächter Widerstand gegen die Übernahme leisten werden.

Jetzt ist Niki an den Mitbegründer Niki Lauda gegangen. Er erhielt den Zuschlag für die Airline zu einem deutlich geringeren Betrag, als die Lufthansa ihn geboten hatte. Außerdem ging das Geld nicht an Air Berlin, sondern direkt an die Gläubiger von Niki.

Quelle: AFP

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