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Lohnunterschiede Männer und Frauen noch immer groß

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In Deutschland gibt es auch im 21. Jahrhundert noch geschlechterbedingte Lohnunterschiede. Das geht aus aktuellen Statistiken hervor.

Der sogenannte Gender Pay Gap zeigt die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen auf. Dazu hat das Bundesamt für Statistik gerade eben neues Zahlenmaterial vorgelegt. Daraus geht hervor, dass es in Deutschland auch erhebliche regionale Unterschiede gibt. Sie wirken sich nicht nur auf das Einkommen während der beruflichen Laufbahn aus, sondern ziehen zusätzlich Unterschiede bei der Altersrente nach sich.

Gender Pay Gap im Westen größer als im Osten Deutschlands

Im Osten Deutschlands erhielten Frauen im Jahr 2021 einen um durchschnittlich 6 Prozent niedrigeren Stundenlohn. Bei den Frauen in den westlichen Bundesländern (inklusive Berlin) lag zeitgleich der Stundenlohn im Schnitt um 19 Prozent unter dem Lohn, der für vergleichbare Tätigkeiten an Männer ausbezahlt wurde. In Ostdeutschland sind die Lohnunterschiede geringer, weil hier das Lohnniveau insgesamt niedriger ist. Das heißt es gibt beim Lohniveau auch mehr als drei Jahrzehnte nach der deutschen Wiedervereinigung noch ein deutliches West-Ost-Gefälle. Der bundesweite Durchschnitt der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen lag im Jahr 2021 bei 18 Prozent. Vor Beginn der Coronakrise war die Differenz noch um ein Prozent größer. Doch es gibt einen guten Trend beim Abbau der geschlechterbedingten Einkommensunterschiede, denn sie lagen bundesweit im Jahr 2006 noch bei 23 Prozent.

Welche weiteren Faktoren beeinflussen den Gender Pay Gap?

Vor allem bei der Besetzung von Führungspositionen hat sich noch keine Gleichberechtigung der Geschlechter durchgesetzt. Vor allem junge Frauen werden dabei häufig benachteiligt, weil sie durch die Mutterschafts- und Elternzeit sowie wegen Erkrankungen der Kinder ausfallen könnten. Allein diese Faktoren machen in Deutschland mehr als zwei Drittel der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen aus. Bei dieser Einschätzung bleibt die Tatsache unberücksichtigt, dass die beruflichen Laufbahnen von Frauen außerdem häufiger Unterbrechungen beispielsweise durch die teilweise oder gänzliche Aufgabe des Jobs zur Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger unterbrochen werden. Würden diese Faktoren ebenfalls herausgerechnet, fiele der tatsächliche Gender Pay Gap deutlich niedriger aus.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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