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Kreditkartengebühren werden ab Mai 2015 gedeckelt

Die Gebühren für Kreditkarten und andere Bankkarten sollen innerhalb der EU in Zukunft gedeckelt werden. Am gestrigen Dienstag wurde die entsprechende Verordnung vom Europaparlament in Straßburg beschlossen. Damit wurde nun der Kompromiss, auf den sich EU-Finanzminister und Unterhändler des Europaparlaments im Dezember geeinigt hatten, abgesegnet. Unmittelbar mit der Veröffentlichung im Europäischen Amtsblatt, einem Sprecher des Parlaments zufolge also voraussichtlich im Mai, wird die Verordnung in Kraft treten.

Begrenzt werden sollen damit die Interbanken-Entgelte. Die Gebühren werden von der Bank des Kunden der Bank des Händlers in Rechnung gestellt, wenn der Kunde mittels Kreditkarte zahlt. Da die Banken die Gebühren von den Händlern zurückverlangen, schlagen diese oft entsprechende Gebühren auf die Preise der Produkte auf. So muss im Endeffekt der Kunde selbst zahlen.

Wie hoch sollen die Kreditkartengebühren künftig ausfallen?

Nach der Neuregelung sollen diese Interbanken-Entgelte jetzt begrenzt werden. Bisher sind sie in den einzelnen EU-Staaten sehr unterschiedlich geregelt. Für Kreditkarten sollen die Gebühren demnach auf maximal 0,3 Prozent des Zahlungsbetrags festgelegt werden. Bei den so genannten Debit-Karten, also EC- oder Maestro-Karten, soll die Deckelung sogar bei 0,2 Prozent liegen. Die neuen Regelungen zu den Kreditkartengebühren sollen sowohl für inländische wie auch für grenzüberschreitende Transaktionen gelten.

Bei den Debit-Karten gibt es sogar noch eine Alternative. Im Inland dürfen die EU-Staaten eine Gebühr von fünf Cent pauschal einführen. Allerdings darf diese 0,2 Prozent des Zahlbetrages nicht überschreiten.

Kreditkartenunternehmen bekommen Aufschub

Allerdings ist die neue Verordnung noch nicht in allen Punkten ideal, wie Verbraucherschützer betonen. So bedauert etwa Sven Giegold, Finanzexperte der Grünen, dass einige Schlupflöcher bleiben. Die großen Kreditkartenfirmen, wie American Express oder Diners müssen die Regelungen erst in drei Jahren anwenden, da die Zahlungen mit ihren Kreditkarten von nur einer Bank abgewickelt werden.

Trotzdem ist die neue Verordnung für Verbraucher ein Gewinn, da die überhöhten Gebührenforderungen, die von Visa und Mastercard teils verlangt werden, somit ein Ende haben. Zudem ergibt die Verordnung in ganz Europa mehr Transparenz für den Verbraucher und es werden auch einheitliche Preise herrschen.

Aktuellen Berechnungen zufolge müssen übrigens die Einzelhändler in Europa derzeit rund zehn Milliarden Euro für Kartenzahlungen aufbringen. Künftig dürfte sich diese Summe auf sechs Milliarden Euro doch deutlich reduzieren.

Quelle: Focus

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