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EU setzt Grenzen für die Gebühren bei Kreditkartenzahlungen

Viele Händler lehnten bisher das Angebot der Zahlung der Einkäufe mit der Kreditkarte allein deshalb ab, weil sie dafür teilweise mit recht erheblichen Gebühren belastet werden. Wie hoch die Gebühren genau ausfallen, hing bisher einerseits von der Höhe der jeweils getätigten Umsätze und andererseits von der Art der verwendeten Kreditkarte ab. Bei einem Einkauf im Wert von hundert Euro bewegten sich die fälligen Gebühren dadurch zwischen 30 Cent und zwei Euro. Das Problem dabei ist, dass die Händler die Gebühren nicht direkt vom Kunden fordern, sondern sie indirekt in ihre Preiskalkulation einbeziehen. Dadurch werden auch die Kunden mittelbar für die Gebühren mit zur Kasse gebeten, die überhaupt nicht mit Kreditkarte zahlen.

Was besagt der aktuelle EU-Beschluss zu Kreditkartengebühren?

Derzeit gehört Deutschland mit den genannten Beträgen mit zu den EU-Ländern, in denen das Limit der Gebühren für Zahlungen mit einer Kreditkarte mit bis zu 1,8 Prozent vom Umsatz am höchsten ist. In Zukunft dürfen für diese Gebühren bei Zahlungen mit einer Kreditkarte 0,3 Prozent des zu zahlenden Betrages nicht überschreiten. Für Debitkarten gilt sogar ein Limit von 0,2 Prozent des Zahlungsbetrags. Diese Deckelung wird sowohl bei inländischen Zahlungen als auch bei grenzüberschreitenden Zahlungen innerhalb der Europäischen Union angewendet. Die einzige Ausnahme bei der Limitierung der Gebühren stellen die Bargeldabhebungen am Geldautomaten mit einer Kreditkarte dar.

Wer spart durch die Deckelung der Gebühren für Kreditkartenzahlungen?

In den meisten Fällen werden die Händler diejenigen sein, die aus der Deckelung der Gebühren für Kreditkartenzahlungen zusätzliche Gewinne generieren werden. Experten gehen derzeit davon aus, dass es dadurch eventuell auch Senkungen der Preise geben könnte. Seitens der EU-Kommission wurde hochgerechnet, dass bei den Händlern innerhalb der Europäischen Union eine Kostenreduzierung von bis zu sechs Milliarden Euro pro Jahr anfallen dürfte. Andererseits kommen auf die Verbraucher höhere Kosten zu, denn die Branchenexperten erwarten, dass es kaum noch Banken geben wird, die Kreditkarten ohne jährliche Grundgebühren ausgeben. Die Finanzanalysten verweisen dabei auf Spanien, wo nach einer ähnlichen Begrenzung der Gebühren für Kreditkartenzahlungen im Jahr 2005 die Jahresgebühren für die Kreditkarten um mehr als dreißig Prozent angestiegen waren. Alternativ könnte es natürlich auch sein, dass die Herausgeber der Kreditkarten die zur Steigerung der Lukrativität gewährten Bonusprogramme dramatisch einschränken oder abschaffen könnten.

Quelle: Focus

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