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Kontoführung wird deutlich teurer

Euro Banknotes and coins

Die Kontoführung für Verbraucher wird deutlich teurer, die Banken und Sparkassen haben noch einmal kräftig an der Preisschraube gedreht.

Laut Stiftung Warentest kostet das klassische Girokonto bei 24 Banken sogar mehr als 200 Euro pro Jahr. Die teuerste Bank verlangt 334,30 Euro pro Jahr. Insgesamt wurden 222 Kontomodelle bei 141 Instituten zum Stichtag 15. November 2022 untersucht: Dabei sind die Kosten teilweise höher ausgefallen als beim ersten Test dieser Art vor fünf Jahren. Der monatliche Grundpreis wurde den Angaben zufolge ebenso erhöht, wie der Preis für Überweisungen per Papier oder für die Girocard. Einige Geldinstitute haben sogar mehrere Posten angehoben.

Zeit der gratis Konten ist vorbei

Bei den untersuchten Kontomodellen gibt es kein Gratis-Basiskonto in den Filialen mehr. Aber immerhin 22 Institute verlangen Jahresgebühren von weniger als 100 Euro. Die günstigsten Banken lagen bei knapp über 60 Euro pro Jahr.

Doch auch die reine Online-Kontoführung war im Test nur noch bei drei Instituten kostenfrei möglich. Dennoch zeigen sich Probleme: So haben zwar alle Bürger in Deutschland seit mittlerweile über sechs Jahren Anspruch auf ein Konto, selbst wenn sie über kein geregeltes Einkommen verfügen. Dennoch hatten es Menschen ohne festen Wohnsitz sowie Flüchtlinge zuletzt oft schwer, ein Konto zu eröffnen. Das änderte sich erst mit der Umsetzung einer EU-Richtlinie.

Klare Vorgaben für Basiskonten gefordert

Mit dem Basiskonto soll es auch Menschen mit geringen oder unregelmäßigen Einkommen ermöglicht werden, am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilzunehmen. Allerdings kostet dieses Basiskonto solche Menschen oft deutlich mehr als ein „normales“ Girokonto für Gehalts- und Rentenempfänger.

Dorothea Mohn vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) erklärte dazu, dass die Kosten für Basiskonten „ohnehin schon zu hoch“ ausfallen, vor allem im Vergleich mit normalen Girokonten. Der Zugang zum eigenen Konto werde Verbrauchern mit geringem Einkommen dadurch erschwert. Daher forderte Mohn, dass auch ein Basiskonto nicht mehr als ein gewöhnliches Girokonto kosten dürfe. Hier seien mittels dem „Zahlungskontengesetz konkrete Vorgaben zur Entgelthöhe von Basiskonten“ zu machen.

Bislang ist gesetzlich lediglich vorgeschrieben, dass sich der Preis an marktüblichen Entgelten orientieren und angemessen sein soll. Allerdings lässt das den Banken reichlich Spielraum, so die Stiftung Warentest. Die Banken und Sparkassen begründen die höheren Preise dagegen mit einem höheren Aufwand für Beratung und Eröffnung im Vergleich zum klassischen Gehaltskonto.

Quelle: dpa

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