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Juli 2015 – Wetter mit extremen Abweichungen vom Normalwert

Dass der Sommer 2015 einige Rekorde aufstellen dürfte, bekommen die Menschen mehrfach durch eine extreme Hitze zu spüren. Interessant sind dabei nicht einmal die Rekordwerte selbst, sondern die Abweichungen von den langjährigen Statistiken. So lag im Juli 2015 die monatliche Durchschnittstemperatur in Ohlsbach in Baden-Württemberg ganze 4,6 Grad Celsius über dem statistischen Mittel. In Bad Bergzabern in Rheinland-Pfalz wurden zeitgleich Temperaturen gemessen, von denen der statistische Mittelwert um 4,0 Grad Celsius überschritten wurde. In Waghäusel-Kirrlach in Baden-Württemberg betrug die Abweichung +3,8 Grad Celsius.

Wo war es im Juli 2015 am kühlsten?

Selbst an den Orten, in denen in Deutschland über viele Jahre hinweg die niedrigsten Tageshöchsttemperaturen gemessen wurden, verzeichneten im Juli 2015 einen signifikanten Anstieg der Durchschnittswerte. Der Kahle Asten und Schierke teilen sich hier den Spitzenplatz mit Durchschnittstemperaturen, die um 2,2 Grad Celsius höher als normal lagen. Auf dem dritten Rang findet sich das niedersächsische Braunlage, wo die eine Abweichung von 1,8 Grad Celsius nach oben ermittelt wurde. Die wenigsten Sonnenstunden hatte im Juli 2014 die Stadt Emden in Niedersachsen. Mit insgesamt 185 Stunden wurden hier nur 94 Prozent des üblichen Durchschnittswerts erzielt. Wer sich in Baden-Württemberg in Hermaringen-Allewind zu den Besitzern einer Solaranlage zählt, durfte sich im Juli 2015 über insgesamt 304 Stunden Sonnenschein freuen. Dieser Sonnenscheindauer entspricht 141 Prozent des langjährigen Durchschnittswerts. Auch in Passau-Fürstenzell und Straubing in Bayern erhöhte sich im Juli 2015 die Durchschnittsausbeute der Solaranlagen um ein knappes Drittel.

Gravierende Unterschiede im Juli 2014 auch bei den Niederschlägen

Die Abweichungen zum statistischen Mittelwert waren im Juli 2015 bei den gemessenen Niederschlagsmengen besonders prägnant. Den absoluten Rekord hält hier Regensburg, wo gerade einmal rund 8,6 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen wurden. Das macht nur rund zwölf Prozent des langjährigen Durchschnittswerts aus. Ähnlich traf es auch zwei weitere bayerische Orte. In Taschendorf-Birkach und Sugenheim wurden lediglich 16 Prozent der sonst für den Monat Juli üblichen Niederschlagsmengen erreicht. An anderen Orten regnete es im Juli 2015 deutlich mehr als gewöhnlich. Den Spitzenplatz hält hier die sachsen-anhaltinische Kommune Demker, wo mit 220,5 Litern pro Quadratmeter 438 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmengen erreicht wurden.

Viele Flüsse sind nicht mehr von der Schifffahrt nutzbar

Diese Abweichungen zeigen sich auch bei den Pegelständen der Flüsse. Besonders betroffen ist die Elbe. In Barby wurde am 10. August 2015 ein Pegel von gerade einmal noch 32 Zentimetern abgelesen. Das ist der niedrigste Wasserstand, der seit Beginn der Aufzeichnungen am Pegel Barby jemals gemessen wurde. Nachschub ist so schnell nicht zu erwarten, wie ein Blick auf die Durchflussmengen am Messpunkt Schöna zeigt. Dort bewegt sich der Wert zwischen 70 und 75 Kubikmetern pro Sekunde. Der Normalwert bei Niedrigwasser liegt hier bei 92 Kubikmetern. Zu Wochenbeginn rutschten die Durchflussmengen im Einzugsgebiet im tschechischen Usti nad Labem sogar unter 70 Kubikmeter pro Sekunde.

Quelle: DWD, umwelt.sachsen.de

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