Hochwasserlagen entwickeln sich sehr schnell und können größere Regionen betreffen. Das sind die wichtigsten Gründe, warum dabei häufig viele Todesopfer und erhebliche Sachschäden zu beklagen sind. Welche Ausmaße das annehmen kann, hat in Deutschland vor allem die Flutkatastrophe im Ahrtal unter Beweis gestellt. Doch es kann noch schlimmer kommen, denn einige Länder der Welt besitzen keine Warnsysteme. Sie sollen Hilfe durch ein
Welche Fähigkeiten bringt die Google-KI zur Flutfrühwarnung mit?
Die von Google entwickelte KI wertet für die Hochwasserfrühwarnung Daten aus, die öffentlich zugänglich sind. Dazu gehören beispielsweise auch Geländedaten, die aus dem hauseigenen Pool von Google Maps stammen. Der Vorteil des Systems ist, dass die Auswertung in Echtzeit erfolgt. So sind frühzeitigere Warnungen möglich, als sie von regional tätigen Wetterdiensten zur Verfügung gestellt werden können. Nach dem derzeitigen Kenntnisstand beträgt die mögliche Vorwarnzeit bis zu fünf Tage. Das Beeindruckende an der KI jedoch ist, dass sie nach Aussagen der an dem Projekt beteiligten Wissenschaftlern die Warndaten aktuell für mehr als achtzig Länder der Welt bereitgestellt werden können. Darunter befindet sich eine Vielzahl von Ländern, in denen es bisher keine staatlichen oder kommunalen Vorwarndienste gibt. Damit ist für diese Regionen eine deutliche Verbesserung verbunden, wie auch die Experten des Helmholtz-Instituts für Umweltforschung in Leipzig nach den bisherigen Prüfungen der neuen Google-KI einschätzen.
Zuverlässigkeit und Verteilung der Warnungen der Google-Katastrophenwarnung
Google selbst schätzt ein, dass die Hochwasserwarn-KI bei der Zuverlässigkeit ähnliche Werte erreicht wie das Copernicus-Programm der Europäischen Union. Die Warnungen könnten wahlweise über eine international nutzbare App oder Pushnachrichten verfügbar gemacht werden. Das heißt, es könnten (vor allem über die Pushnachrichten) große Teile der Bevölkerung in den betroffenen gebieten erreicht werden. Damit wären wiederum frühzeitige Evakuierungen als auch Sicherungsmaßnahmen an Infrastrukturen und Gebäuden realisierbar. Immerhin leben derzeit rund 1,8 Milliarden Menschen in Regionen, die stark hochwassergefährdet sind, aber keine eigenen Warnsysteme haben. Zudem steigt die Häufigkeit und Stärke der Hochwasserereignisse durch die Folgen des Klimawandels drastisch an. Google gibt bei der Vorstellung der neuen KI im Fachmagazin Nature eine Verdoppelung dieser Art von Naturkatastrophen seit dem Jahr 2004 bis heute an. Eine Verbesserung der Katastrophenfrühwarnungen könnte die Zahl der davon verursachten Todesopfer bisherigen Einschätzungen zufolge um 43 Prozent senken und auch das Ausmaß der Sachschäden und wirtschaftlichen Folgen nahezu halbieren.
Quelle: Google, Nature
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