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Gärtnern mit Torf? Es geht auch anders

Wenn Hobbygärtner nach der passenden Erde für Kübelpflanzen, Balkonblumen und Co. suchen, werden sie von der Vielfalt der angebotenen Erden geradezu erschlagen. Da gibt es Blumenerde mit Torf, torfreduzierte Blumenerde oder auch Bio-Blumenerde, um nur einige zu nennen. Die meisten Hobbygärtner achten dann auf den Preis oder darauf, für welche Blumen und Verhältnisse (Balkon, Kübel, Garten) sie geeignet sind.

Viele Hobbygärtner greifen zum Torf

Torf und torfhaltige Blumenerde ist deshalb bei Hobbygärtnern sehr beliebt. Günstige Preise sprechen für diese Blumenerden, ebenso wie die Tatsache, dass keine Unkrautsamen in Torf enthalten sind. Lediglich etwas Kalk und Dünger müssen zugegeben werden, um den Pflanzen den idealen Nährboden zu liefern.

Die Nachteile von Torf sind allerdings weniger bekannt. Auf Dauer trocknet Torf nämlich den Boden aus und der hohe Säuregrad kann nur durch die Zugabe von Kalk ausgeglichen werden. Was nicht zu vergessen ist: Torf wird in Mooren abgebaut. Die sind aber wichtig für den Klima- und Artenschutz, werden durch den massiven Torfabbau jedoch unwiederbringlich zerstört.

Gibt es Alternativen zu Blumenerde mit Torf?

Dabei gibt es auch zahlreiche Alternativen zur torfhaltigen Blumenerde. Naturschützer empfehlen, generell auf Torf zu verzichten. Pflanzfertige, kostengünstige Substrate in großer Auswahl bieten sich speziell für Balkonpflanzen. Kübelpflanzen können in torffreier Blumenerde gesetzt werden, die aus Rindenhumus, aus Holz-, Hanf-, Kokos- oder Chinaschilffasern besteht. Diese Erde kann noch durch Sand oder Tonminerale oder auch Lavagranulat ergänzt werden.

Von der Bio-Blumenerde raten die Naturschützer ebenfalls ab. Es gibt hier keine Garantie dafür, dass auf Torf verzichtet wurde. Birgit Röttering vom NABU erklärt dazu: Im Zweifel sollte man die Verpackung befragen. Nur wenn dort torffrei steht, kann man davon ausgehen, dass tatsächlich kein Torf enthalten ist. Auch Blumenerden, auf deren Verpackung der Hinweis „Vom NABU oder vom BUND empfohlen“ zu finden ist, kann bedenkenlos gekauft werden.

Wo liegen die Probleme beim torffreien Gärtnern?

Wer sich zugunsten der Umwelt für das torffreie Gärtnern entscheidet, muss sich allerdings mit der vorhandenen Bodenqualität auseinandersetzen. Vor dem Einpflanzen sollte man Bodenproben entnehmen und die Bodenqualität überprüfen. Wer mag, kann auch gezielt Mutterboden kaufen. Oder aber, er pflanzt ein bis zwei Jahre nur Gründüngung ein. Das Ganze wird dann umnäht und in den Boden eingarbeitet und kann die Bodenqualität deutlich verbessern.

Quelle: Deutschlandfunk

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