Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Feinstaub-Alarm in Stuttgart wirkungslos

Der in der letzten Woche in Stuttgart ausgerufene Feinstaub-Alarm blieb nahezu wirkungslos. Trotz fünf Tage andauerndem Alarm wurden die Grenzwerte um ein Vielfaches überschritten. Allerdings sind laut Experten, wie Werner Eckert, SWR-Umweltexperte, nicht nur uneinsichtige Autofahrer an dem Phänomen schuld. Eckert geht davon aus, dass selbst ein totales Fahrverbot in Stuttgart die Werte nicht unter den Grenzwert gebracht hätte.

Verkehr macht in Stuttgart nur einen Teil des Feinstaubs aus

Wie Eckert erklärte, sind in der Stuttgarter Innenstadt täglich gut eine halbe Million Autos unterwegs. Doch selbst wenn diese für eine kurze Zeit stillständen, würde dies nicht zwangsläufig zu geringeren Feinstaubbelastungen führen. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt macht der Verkehr nämlich nur knapp die Hälfte der Feinstaubbelastung aus. Daher spiele es auch keine Rolle, ob Diesel-, Benzin- oder Elektroautos unterwegs seien. Alleine durch den Bremsen- und Reifenabrieb sowie den aufgewirbelten Staub beim Fahren würde die Feinstaubbelastung ansteigen. Und die Auswirkungen dieser Faktoren sind laut Eckert deutlich höher als die Abgase.

Ebenfalls wird nur die Hälfte des Feinstaubs, der in der Innenstadt zu sehen ist, auch dort produziert. Das heißt im Umkehrschluss, ist der Feinstaub erst mal im Kessel angekommen, ist es bereits zu spät. Lediglich das Wetter könne Veränderungen bei der Feinstaubbelastung der Stadt mit sich bringen. Schon kleinste Veränderungen der Windrichtungen, ein laues Lüftchen oder ähnliches sollen laut Eckert den Unterschied machen und zu verbesserten Ergebnissen an den Messstellen führen.

Wetterveränderungen führten letzte Woche in Stuttgart zu veränderten Messergebnissen

Am Mittwoch und Donnerstag etwa gab es einen leichten Rückgang der Messwerte in Stuttgart. Diese ließen sich laut Eckert wohl auch auf die veränderten Wetterbedingungen zurückführen. Ebenso sei der rapide Anstieg der Werte, der erst zum Feinstaub-Alarm geführt hatte, wohl auf das Wetter zurückzuführen. Schließlich haben sich die Werte vom Donnerstag bis zum Dienstag nahezu verzehnfacht.

Laut Eckert würde nachhaltig auch insgesamt weniger Verkehr in der Stadt gegen das Problem helfen. In Mailand und Rom gibt es etwa Fahrverbote, in Stockholm und London eine City-Maut. Beides wäre auch für Stuttgart denkbar, um die Werte entsprechend herunter zu fahren. Bei diesen Maßnahmen könnten nicht nur die Feinstaubwerte gesenkt werden, sondern ebenso die Belastung mit Stickoxiden.

Quelle: SWR

About Author