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Nabu erklärt 2022 zum Wespenjahr

Honey Bee

Viele von uns empfinden die Menge an Wespen, die um den gedeckten Tisch schwirren, in diesem Jahr als besonders groß. Doch das ist nicht nur gefühlt so, sondern tatsächlich der Fall.

Wie Stephan Härtel, Biologe und Wespenexperte vom Naturschutzbund (Nabu) Berlin erklärt, deuteten die hauseigenen Daten daraufhin, dass 2022 ein Wespenjahr sei. Bislang hat es beim Nabu dreimal so viele Beratungsfälle zu Wespen gegeben wie im letzten Jahr. Härtel meinte, allein aus diesen Zahlen lässt sich schließen, dass in diesem Jahr besonders viele Tiere unterwegs sind und es besonders viele Nester gäbe.

Trockenheit gefällt Wespen gut

Unter anderem bekommt das heiße, trockene Wetter den Wespen sehr gut. In diesem Frühjahr sind außerdem sehr viele Wespenköniginnen unterwegs gewesen, um ein Nest zu gründen. In der sensiblen Phase der Neugründung im Mai gab es 2022 keine längere Kälteperiode, so dass die Tiere gut durchgekommen sind. Durch diese Tatsachen habe sich eine beträchtliche Population mit viel Brut aufgebaut. Aktuell erreicht diese ihren Höhepunkt.

Außerdem fallen die Wespen besonders stark auf, weil sie immer mehr Interesse an menschlicher Nahrung zeigen. Kein Wunder, sind doch viele kleinere Insektenarten bei den hochsommerlichen Temperaturen im August kaum oder gar nicht mehr verfügbar, die sonst als Nahrung für Wespen dienen. In unserer Wahrnehmung sind vor allem die Gemeine und die Deutsche Wespe sehr präsent, so Härtel weiter. Beide Arten kommen besonders häufig an den gedeckten Tisch geflogen. Sie unterscheiden sich lediglich durch die Zeichnung am Kopf. Bei der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) sieht diese wie ein Anker aus, bei der Deutschen Wespe (Vespula germanica) besteht sie meist aus drei Punkten.

Wespenaufkommen wird zurückgehen

Härtel geht davon aus, dass die Menge an Wespen in einigen Wochen wieder zurückgehen werde. Ab September geht die Zahl der Arbeiterinnen zurück und neuer Nachwuchs komme auch nicht mehr. Bis dahin sollten die Menschen darauf achten, im Umgang mit den Tieren vorsichtig und aufmerksam, aber dennoch gelassen zu bleiben. In den allermeisten Fällen können auch Wespennester bleiben, wo sie sind – wenn man ein paar Regeln beachtet.

Am Tisch lässt sich der Besuch der Tiere nur vermeiden, wenn man schon die erste Wespe daran hindert, sich auf etwas Essbares zu setzen. Spricht sich erst einmal herum, dass hier Leckerbissen warten, hat man kaum noch eine Chance.

Quelle: dpa

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