Alltagsmagazin.de

News und Tipps aus allen Lebensbereichen

Braunalgen erreichen Florida

Miami, Florida, USA

Durch die derzeitigen Atlantikwellen werden tonnennweise Sargassum-Algen an die Küste Floridas. In der Sonne verfaulen sie und stinken bestialisch.

Ob am Strand von Hollywood Beach, in Miami oder Fort Lauderdale – sie sind überall. Die Sargassum-Algen, die in Rekordmengen angespült werden, bilden einen braunen Seetang, der sich auf dem Sand ablagert, aber auch im Wasser. In der Mitte des Atlantiks bildet sich seit Jahren ein immer größerer werdender Algenteppich, der auch als „Großatlantischer Sargassumgürtel“ bekannt ist. Insgesamt sind es 13 Millionen Tonnen trübes Seegras. Von diesem Algenteppich soll sich jetzt ein acht Kilometer langer Klumpen abgelöst haben, der mittlerweile die Küste Floridas erreicht hat.

Wissenschaftler befürchten Schlimmes

Dass die Braunalgen die beliebten Strände Floridas zur Hauptsaison treffen könnten, haben Wissenschaftler schon seit Wochen vorhergesehen und davor gewarnt. Der verrottende Algenschleim verbreitet einen stechenden Geruch, der an faule Eier erinnert.

Doch das ist nicht das einzige Problem: Meeresbiologen der Florida Atlantic University (FAU) haben entdeckt, dass Vibrio-Bakterien auf den braunen Algen angesiedelt sind. Sie lieben Plastikmüll, von dem es mehr als genug in den Weltmeeren gibt.

Allerdings sind sie auch extrem aggressiv, fanden Forscher heraus. Der Algengürtel reicht vom Golf von Mexiko bis zur afrikanischen Küste. Er bietet den allesfressenden Bakterien den idealen Nährboden und verbunden mit ihnen ist auch eine „mikrobielle Flora“, die potenziell potente Krankheitserreger beherbergt.

Gesundheitsamt warnt vor Algenteppich

Auch das Gesundheitsamt von Florida warnt vor dem Algenteppich. Es rät Einwohnern und Besuchern diesen zu meiden. Infektionen mit Vibrio vulnificus könnten „für Menschen mit geschwächtem Immunsystem, wie etwa Menschen mit chronischen Lebererkrankungen, schwerwiegend sein“, heißt es.

Laut Angaben des Umweltministeriums von Florida soll der Algengürtel überwacht werden. Der Bundesstaat stellt zusätzlich fünf Millionen US-Dollar bereit, um die Kommunen bei den Aufräumarbeiten zu unterstützen. An den Stränden sind mittlerweile Teams mit schwerem Gerät unterwegs, um die Algen mittels Harken aus dem Sand zu sieben. Im Hinterland werden die Algen anschließend deponiert oder kompostiert.

Quelle: mgo

About Author