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Feinstaubalarm in Stuttgart

Stuttgart hat als erste deutsche Stadt einen speziellen Feinstaubalarm ausgerufen. Seit gestern bereits apelliert die baden-württembergische Landeshauptstadt an seine Bürger, freiwillig auf das Autofahren zu verzichten und stattdessen auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Bereits seit Sonntagabend sollen die Bürger auch auf die so genannten Komfortkamine verzichten, die nicht als alleinige, sondern als zusätzliche Heizquelle dienen.

Zwar kämpft Stuttgart schon seit langem mit erhöhten Feinstaubwerten, allerdings sehen auch Umweltschützer die jetzige Aktion als kritisch an. So geht die Deutsche Umwelthilfe davon aus, dass der Feinstaubalarm eine Placebo-Maßnahme ohne echte Wirkung sei. Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch erklärte, dass lediglich Bitten an die Bürger nichts bringen. Weiter erklärt Resch, dass die Stadt mit Blick auf die Autoindustrie der Region vor schwerwiegenderen Schritten zurückschrecke.

Wie reagieren Dritte auf Feinstaubalarm in Stuttgart?

Auch Dritte reagieren auf den jetzt ausgerufenen Feinstaubalarm in Stuttgart. So fordert der Automobilclub ACE etwa Preisanreize, um insbesondere Pendler zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Diese Anreize gibt es in der baden-württembergischen Landeshauptstadt allerdings bereits. Für Abo-Einsteiger bieten die Stuttgarter Verkehrsbetriebe bereits einen zusätzlichen Freimonat sowie vergünstigte Tickets während der ersten beiden Feinstaubalarme an.

Der Naturschutzbund (Nabu) erklärte, man dürfe Stuttgart nicht zum deutschen Peking machen. Sollten die freiwilligen Maßnahmen nicht zum Ziel führen, müsse man eben Verbote aussprechen, so Landeschef Andre Baumann.

Dabei kämpfen die Stadt Stuttgart und das Land bereits seit Jahren darum, eine Lösung für die massive Luftverschmutzung zu finden. Auch die EU macht mittlerweile Druck, wenn man davon ausgeht, dass der Grenzwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft in Stuttgart häufig überschritten wird.

Feinstaub in Stuttgart für Todesfälle verantwortlich?

Umwelthilfe-Geschäftsführer Resch erklärt weiterhin, dass gut eine zweistellige Zahl von Personen in Stuttgart Jahr für Jahr aufgrund der hohen Ruß- und Stickstoffdioxid-Werte sterbe. Besonders Kinder, kranke Personen und ältere Menschen seien hier stark gefährdet. Vor Gericht klagt der Verband sogar schon gegen das Land, um Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in der „schmutzigsten Stadt Deutschlands“ durchzusetzen. Noch in diesem Jahr erwartet man dazu das Urtel, so Resch weiter.

Quelle: Der Westen

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