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18. April 2016 – Jahrestag des San-Francisco-Bebens

Dass die Menschen in Kalifornien nach den schweren Erdbeben an den Grenzen der Pazifischen Platte besonders aufmerksam sind, hat einen guten Grund. Sie sitzen “auf einem Pulverfass“, denn gleich mehrere dicht besiedelte Gebiete grenzen unmittelbar an die San-Andreas-Verwerfung an. Welche Schäden die von dort ausgehenden Erdbeben anrichten können, zeigte das San-Francisco-Beben am 18. April 1906. Es hatte mit 7,8 genau die gleiche Stärke wie das Hauptbeben am 17. April 2016 in Ecuador. Beim San-Francisco-Beben kamen durch die unmittelbaren Folgen des Erdbebens und die danach in der Stadt ausgebrochen Großfeuer insgesamt 3.000 Menschen ums Leben.

Wissenswerte Fakten zum San-Francisco-Beben

Das Erdbeben in der Bucht von San Francisco im Jahr 1905 gilt heute als das teuerste Beben überhaupt. Umgerechnet in die heutige Kaufkraft, entstand ein Sachschaden in Höhe von 11 Milliarden Dollar. Damit hat diese Katastrophe ebenso hohe Schäden angerichtet wie der Hurrikan Katrina, der im Jahr 2005 auf die Küsten der amerikanischen Südstaaten traf und insbesondere die Stadt New Orleans verwüstete. Nach dem San-Francisco-Beben verlor die kalifornische Metropole rund die Hälfte der Einwohner. Die Stanford University musste wegen schwerer Schäden den Betrieb vorübergehend einstellen. Die vom San-Francisco-Beben verursachten Schäden waren einer der Hauptgründe, dass in den USA und insbesondere in Kalifornien die Bauvorschriften erheblich verstärkt wurden.

Warum ist diese Region besonders stark gefährdet?

Das hohe Risiko für Erdbeben geht von der San-Andreas-Verwerfung aus, die sich über eine Länge von rund 1.300 Kilometern vom Kap Mendocino bis zum Saltonsee zieht. Diese Verwerfung riss beim San-Francisco-Beben im Jahr 1906 auf einer Länge von fast 480 Kilometern auf. Neuere Untersuchungen haben bestätigt, dass dabei Verschiebungen von bis zu 8,5 Metern stattgefunden haben. An der San-Andreas-Verwerfung stoßen die Kanten der Nordamerikanischen Platte und der Pazifischen Platte aneinander.
Die Region San Francisco gehört außerdem noch zur Cascadia Subduktionszone, an der die Nordamerikanische Platte mit der Juan-de-Fuca-Platte kollidiert. Das in der Cascadia Subduktionszone bisher schwerste Erdbeben konnten die Geologen für das Jahr 1700 bestätigen. Es hatte eine Stärke von etwa 9,0 auf der Richter-Skala und löste einen Tsunami aus, der auch auf der anderen Seite des Pazifiks in Japan noch zu spüren war.
Geologen sagen für Kalifornien schon seit zwei Jahrzehnten voraus, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit schon bald ein „Big One“ zuschlagen wird. Statistiken besagen, dass schwere Erdbeben entlang der San-Andreas-Verwerfung im Durchschnitt alle 150 Jahre auftreten. Das letzte schwere Erdbeben mit Stärken von mehr als 7,0 auf der Richter-Skala liegt mittlerweile 110 Jahre zurück. Allerdings gab es 1971 mit dem San-Fernando-Erdbeben im Umfeld von Los Angeles ein Beben, dessen Stärke mit 6,6 angegeben wird. Nach diesem Beben wurden die Bauvorschriften für Straßenbrücken und Hochstraßen in Kalifornien massiv verschärft.
Quelle: USGS, Wikipedia

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