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Vulkan nördlich von Grindavik ausgebrochen

Boiling lava in Kilauea Volcano

Der Vulkanausbruch im Norden der isländischen Kommune Grindavik hatte sich bereits vorher angedeutet. Seit dem 18. Dezember 2023 spuckt er Lava.

Schon seit einigen Wochen wurde die Region rund um den nun aktiven Vulkan in Grindavik von Erdbeben erschüttert. Sie traten in einer Form auf, die Geologen Schwarmbeben nennen. Solche Schwarmbeben gelten als Vorboten von Vulkanausbrüchen. Zuletzt hatten jedoch Messungen der geologischen Dienste ergeben, dass sich die aufsteigende Lava in der Region verfestigt. Deshalb durften die Menschen zumindest tagsüber nach ihren Häusern und Wohnungen in den Mitte November evakuierten Regionen sehen. Auch die Touristenattraktion „Blaue Lagune“ wurde erst vor wenigen Tagen wieder eröffnet. Sie konnte zu Beginn des Ausbruchs rechtzeitig evakuiert werden, sodass niemand zu Schaden kam.

Was ist zum aktuellen Vulkanausbruch auf Island bekannt?

Die Bruchlinie, an der die heiße Lava ausströmt, liegt zwischen dem Vulkan Sýlingarfell im Norden und dem Vulkan Hagafell im Süden. Sie ist nur wenige Kilometer von der Kommune Grindavik entfernt. Nach dem Beginn des Vulkanausbruchs am späten Abend des 18. Dezember 2023 befürchteten die zuständigen Behörden, dass sich die Lavaströme in Richtung Grindavik ergießen könnten. Das scheint nach den jüngsten Meldungen aus der Region nicht der Fall zu sein. Allerdings sind die lokalen Behörden aus einem anderen Grund beunruhigt. Der Riss ist mit einer Länge von knapp vier Kilometern größer als es bei bisherigen Eruptionen der Fall war. Beobachtungen mit Erkundungsdrohnen und Hubschraubern der Küstenwache stellten fest, dass er weiterhin wächst. Das Geothermiekraftwerk Svartsengi an der „Blauen Lagune“ wurde außer Betrieb genommen. Die „Route 41“ wurde gesperrt. Ein für Mittwoch geplanter Streik der Fluglotsen in Island wurde aufgrund des Vulkanausbruchs abgesagt.

Wie beurteilen Geologen die weitere Entwicklung des Vulkanausbruchs?

Nach den aktuellen Einschätzungen wurden bei dem Vulkanausbruch auf Island zu Beginn bis zu 200 Kubikmeter Lava pro Sekunde herausgeschleudert. Kombiniert mit der Größe des Risses in der Erdkruste kamen viele Experten zu dem Schluss, dass man nicht davon ausgehen dürfe, dass der Vulkanausbruch nach wenigen Wochen zu Ende geht. Sie gehen stattdessen von einer aktiven Phase aus, die sich über mehrere Monate hinweg erstreckt. Diese Meinung bekundete beispielsweise Kristin J’nsdttir vom Meteorologischen Dienst Islands beim Landessender R’V. Sie geht jedoch von einem stetigen Rückgang der pro Stunde ausgeworfenen Lavamenge aus. Der Energieversorger Landsnet beobachtet die Lage vor Ort sehr intensiv, um zeitnah auf Ausfälle oder Gefährdungen reagieren zu können. Im Zivilschutzzentrum finden permanent Lagebeurteilungen statt, um bei Notwendigkeit weitere Gebiete evakuieren zu können. Das ist nach dem derzeitigen Stand jedoch nicht erforderlich.

Quelle: Zivilschutz Island, Meteorologischer Dienst Island, Government Grindavik

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