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Interesse an Elektroautos lässt zu wünschen übrig

Seit Anfang Juli können Käufer von Hybridfahrzeugen und reinen Elektroautos eine Kaufprämie beantragen. Gut einen Monat nach Einführung dieser Prämie zählt man beim zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) aber gerade einmal 1.791 Anträge. Dabei zeigte sich, dass das Interesse an reinen Batterieautos mi 1.194 Anträgen deutlich höher lag als an den geringer bezuschussten Hybridmodellen mit 597 Anträgen.

BMW profitiert am meisten von Elektroauto-Prämie

Aus den aktuellen Daten geht hervor, dass der Autobauer BMW am stärksten von der Kaufprämie für Elektroautos profitiert. 581 der vorliegenden Anträge beziehen sich auf ein BMW-Modell. Vor allem der BMW i3 ist mit 339 Anträgen sehr gefragt gewesen. Renault und Volkswagen konnten sich auf Platz zwei und drei im Ranking retten. 444 Anträge wurden für ein Elektroauto von Renault, 154 für eines von VW gestellt.

Bei Renault sind es die verschiedenen Modelle des Zoe, die ganz weit vorne liegen, bei VW punkteten vorwiegend der Golf GTE und der Passat GTE Variant. Dabei hatte Renault schon früh den Einstieg in den Elektroautomarkt gesucht, während VW erst recht spät nachgezogen hatte. Nach BMW, Renault und VW folgen im Ranking Nissan, Mitsubishi und Kia. Bei Nissan konnte sich vor allem der Leaf durchsetzen, der weltweit zu den am meisten verkauften Elektroautos gehört. Mit dem iMiEV hat Mitsubishi ebenfalls ein interessantes Modell auf den Markt gebracht.

Obwohl sich Toyota mit der Hybridauto-Strategie schon frühzeitig auf den Trend der Elektromobilität eingelassen hat, konnten nur wenige Anträge für Fahrzeuge dieses Herstellers gezählt werden. Für den Prius gab es nur 28 Anträge. Auch Volvo konnte nicht punkten, entschieden sich doch nur 19 Antragsteller für ein Modell aus diesem Hause.

Wo werden die meisten Elektroautos mit Prämie gekauft?

Laut den aktuell vorliegenden Daten werden die meisten Elektroautos mit Prämie in Bayern und Baden-Württemberg gekauft. Bis Ende Juli konnte man bereits 468 Anträge aus Bayern und 357 Anträge aus Baden-Württemberg zählen. In Niedersachsen ist das E-Auto mit 110 Anträgen weitaus weniger gefragt. Unter den Flächenländern bildet der Freistaat Thüringen mit nur elf Anträgen das Schlusslicht.

Entgegen der anfänglichen Vermutungen, dass vor allem Unternehmen und Institutionen sich den umweltfreundlichen Fuhrpark mit der Kaufprämie sichern wollten, haben weitaus mehr Privatpersonen (1.158 Anträge) einen Antrag auf die Prämie gestellt. Lediglich 618 Unternehmen wollten sich die Modernisierung des Fuhrparks bezuschussen lassen. Der Rest der Anträge stammte von Institutionen und Körperschaften.

So hoch fallen die Kaufprämien für E-Autos aus

Für die klassischen Elektroautos, die ausschließlich mittels Batterie betrieben werden, beträgt der Zuschuss 4.000 Euro. Diesen gibt es auch für Autos mit Brennstoffzellen. Die Hälfte der Zuschüsse wird vom Bund, die andere Hälfte als Kaufpreis-Nachlass vom Hersteller gezahlt. Plug-in-Hybride, die Elektro- und Verbrennungsmotor miteinander kombinieren, werden mit 3.000 Euro gefördert. Generell muss aber der CO2-Ausstoß der geförderten Fahrzeuge unter 50 Gramm je Kilometer liegen.

Die Regierung hofft nun, mit der Kaufprämie für Elektroautos über eine halbe Million dieser Fahrzeuge auf die Straßen zu bringen. Das ursprüngliche Ziel, bis 2020 eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren zu lassen, rückt indes in immer weitere Ferne. Bis Anfang 2016 gab es gerade einmal 25.500 E-Autos und 130.000 Hybride, dabei waren insgesamt 45 Millionen PKWs insgesamt zugelassen. Nach wie vor gelten geringe Reichweiten mit einer Elektro-Ladung, hohe Kaufpreise und die schwache Ladestation-Infrastruktur als Hauptproblem für die Durchdringung des Markts mit den modernen Antrieben.

Quelle: dpa

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