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Elektroautos preislich wenig interessant

Close up man in the suit plugging a power supply into an electric car at charging station in the

Die Kaufentscheidung für einen PKW hängt in erster Linie vom Kaufpreis ab. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

Um die Verkehrswende umzusetzen, ist der massive Ausbau von Elektromobilität erforderlich. Das fordert auch die Bundesregierung und wünscht sich 15 Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen bis 2030. Aktuell sind es aber gerade einmal 1,3 Millionen E-Autos, die hierzulande unterwegs sind. Doch die hoch gesteckten Ziele drohen an den Kaufpreisen für E-Autos zu scheitern.

Weniger als 30.000 Euro – Schmerzgrenze für Autokauf

Eine aktuelle Umfrage bestätigt das: Die Preisgrenze für die Mehrheit der Autofahrer liegt für ein neues Auto bei unter 30.000 Euro. Das zumindest gaben 55 Prozent der Befragten bei der Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte an. Gut jeder vierte Autofahrer ist bereit, zwischen 30.000 und 50.000 Euro für ein neues Auto zu bezahlen.

Für die meisten Käufer ist dann auch der Preis wichtiger als die Marke des Autos. 55 Prozent gaben an, es komme ihnen darauf an, dass das Auto ihre Bedürfnisse erfüllt. Welcher Marke es angehört, sei irrelevant.

Generell bleibt der Umfrage zufolge auch das Kaufinteresse für E-Autos auf einem niedrigen Stand. So gaben nur 13 Prozent der Befragten an, dass sie beim nächsten Autokauf ein Batterieauto (BEV) bevorzugen würden. Im Jahr zuvor waren es übrigens noch 14 Prozent. Dagegen stiegen die Kaufabsichten für Benziner und Diesel von 45 auf 49 Prozent.

Leicht höhere Werte ergab eine Allensbach-Erhebung für die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften. Der Kreis von Verbrauchern, die für der Kauf eines E-Autos grundsätzlich in Betracht kommt, lag unverändert bei 23 Prozent.

Staatliche Kaufprämie hat Nachfrage angekurbelt

Laut Deloitte-Branchenexperte Harald Proff hat die staatliche Kaufprämie für E-Autos die Nachfrage nach diesen angekurbelt. Allerdings wurde der Zuschuss Ende letzten Jahres vorzeitig gestrichen. Dies „wird zu einem Einbruch bei den Verkaufszahlen führen“, ist sich Proff sicher. Elektroautos sind schließlich nach wie vor „deutlich teurer als vergleichbare Verbrenner“. Insbesondere in den mittleren und unteren Fahrzeugklassen sind die Käufer seiner Einschätzung nach sehr preisempfindlich.

Die geringeren laufenden Kosten für den Stromer machen den Kaufpreisnachteil für die meisten Autofahrer nicht wett. Um die Elektromobilität also tatsächlich anzukurbeln, ist es erforderlich, dass schnell bezahlbare Fahrzeuge für den Massenmarkt kommen. Allerdings verdienen die Hersteller mit den E-Autos trotz der hohen Kaufpreise bisher kaum Geld.

Das dürfte nicht zuletzt ein Grund dafür sein, dass auch Volkswagen die Produktion des e-Up eingestellt hat. Höhere Standards, darunter etwa neue Regeln für die Cybersicherheit, machen die Herstellung nicht mehr rentabel.

Die Auswahl an E-Autos im unteren und mittleren Preissegment ist zudem überschaubar. Lediglich drei Modelle gibt es auf dem deutschen Markt, die für weniger als 30.000 Euro zu haben sind. Das sind der Fiat 500, der Renault Twingo und der Dacia Spring.

Quelle: dpa

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