Wer E-Auto fährt, findet mittlerweile recht viele Ladepunkte, an denen er sein Auto aufladen kann. Allerdings ist und bleibt das Ausbautempo zu langsam.
Einige Orte sind bisher noch gar nicht mit Ladestationen versorgt, kritisiert der Verband der Automobilindustrie (VDA). Zum Stichtag 01.07.2023 kamen auf einen öffentlichen Ladepunkt in Deutschland rund 21 E-Autos, Anfang des Jahres waren es noch 23 Elektrofahrzeuge.
17.000 neue Ladepunkte im ersten Halbjahr
Alleine im ersten Halbjahr hat sich die Zahl öffentlicher Ladepunkte in Deutschland um 17.000 auf nun 97.500 erhöht. Allerdings waren zur Jahresmitte auch bereits zwei Millionen Elektro-PKW registriert. Darunter fallen neben reinen Elektroautos auch Plug-in-Hybride. Bei den Schnellladepunkten geht der Ausbau den aktuellen Daten zufolge gut voran. So wurden 5.300 zusätzliche Schnellladepunkte im ersten Halbjahr aufgebaut, ihre Gesamtzahl kletterte auf 18.500. Auf einen Schnellladepunkt kommen demnach 110 E-Autos.
Dennoch ist das Wachstum der öffentlichen Ladepunkte aus Sicht des VDA noch zu langsam. Bis 2030 sieht die Bundesregierung eigentlich eine Million öffentliche Ladepunkte vor. Allerdings müsste sich das Ausbautempo verdreifachen, um das Ziel zu erreichen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller erklärte dazu, dass die Menschen die Gewissheit brauchen, „überall und zu jeder Zeit unkompliziert laden zu können“. Andernfalls würden sie weiter auf die Elektromobilität verzichten.
Deutliche regionale Unterschiede
Doch nicht nur das Ausbautempo insgesamt ist zu langsam, auch gibt es nach wie vor große regionale Unterschiede. Dafür hat der VDA die Verfügbarkeit von Ladepunkten auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes, sowie der Bundesnetzagentur für Länder, Landkreise und Städte ausgewertet.
In diesem Ranking schnitt die Stadt Ingolstadt am besten ab. Lediglich vier Elektroautos kommen hier auf einen öffentlichen Ladepunkt. Schlusslicht in der Auswertung war Wiesbaden. 115 E-Autos müssen sich hier einen öffentlichen Ladepunkt teilen.
Auf Ländersicht gesehen konnte Sachsen den ersten Platz im Ranking belegen, am schlechtesten schnitt das Saarland ab. In knapp der Hälfte aller deutschen Gemeinden gibt es aber bis dato noch keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt, was „ernüchternd“ sei und verdeutliche, wie hoch der „politische Handlungsbedarf“ ist.
BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.
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