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Zwei von drei Müttern gehen arbeiten

Family with dog on the trip

Das klassische Rollenbild, nach dem der Vater das Geld verdient und die Mutter sich zu Hause um Kinder und Haushalt kümmert, ist längst veraltet.

Das zeigen jetzt auch aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts. So geht man davon aus, dass 2022 69 Prozent „Working Mums“ in Deutschland lebten. Das sind Mütter, deren Kinder noch minderjährig sind, die aber dennoch arbeiten gehen. Im Vergleich zu 2005 hat sich ihre Zahl um neun Prozent erhöht.

Mütter arbeiten selten Vollzeit

Die Zahl der Väter, die arbeiten gehen, stieg im Vergleich von 2005 bis 2022 von 88 auf 92 Prozent. 2007 wurde das Elterngeld eingeführt und seither ist die Erwerbstätigkeit beider Elternteile angestiegen, gibt das Statistische Bundesamt bekannt.

Es gibt jedoch auch eine Kehrseite der Medaille: Während die allermeisten Väter in Vollzeit arbeiten, bekleiden Mütter in den meisten Fällen nur eine Teilzeitstelle. Diese Kombination traf im letzten Jahr auf 65 Prozent der Paare zu. Nur in zwei Prozent der Fälle zeigte sich das umgekehrte Bild, bei dem die Mutter Voll- und der Vater Teilzeit arbeitete. In 27 Prozent der Familien hatten beide Eltern Vollzeitjobs, in fünf Prozent waren beide Eltern in Teilzeit berufstätig.

Das klassische Modell, bei dem der Vater arbeitet und die Mutter sich um den Nachwuchs kümmert, gab es 2022 immerhin noch in 26 Prozent der Familien. 2005 waren es jedoch noch 34 Prozent. 2005 arbeiteten in fünf Prozent der Familien die Mütter, während die Väter die Kinderbetreuung übernahmen. 2002 waren es nur noch drei Prozent.

Mütter fangen erst spät mit Arbeit an

Allerdings bleibt es weiterhin so, dass Mütter von jüngeren Kindern seltener im Berufsleben stehen. 2022 haben nur 13 Prozent der Mütter gearbeitet, deren jüngstes Kind noch kein Jahr alt war. Bei den Vätern betrug der Anteil 87 Prozent. 64 Prozent der Mütter und 92 Prozent der Väter arbeiteten 2022, wenn das jüngste Kind zwei bis drei Jahre alt war.

Es zeigt sich jedoch, dass deutlich mehr Mütter jüngerer Kinder wieder arbeiten, als noch 2005. Der Anteil der Frauen, die im Berufsleben stehen und gleichzeitig ein Kleinkind von ein bis zwei Jahren haben, stieg von 2005 bis 2022 um 16 Prozent. Bei den Frauen mit Kindern zwischen zwei und drei Jahren stieg der Anteil sogar um 24 Prozent. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass dies in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Ausbau der Kinderbetreuung im Allgemeinen steht.

Für die Statistik wurden Daten von Müttern und Vätern zwischen 15 und 64 Jahren gesammelt, in deren Haushalt mindestens ein minderjähriges Kind lebte. Menschen, die sich in Mutterschutz oder Elternzeit befanden, wurden allerdings nicht zu den Erwerbstätigen gezählt.

Quelle: dpa

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