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Kommt der telefonische Kinderkrankenschein?

Young mother feeding baby

Seit einer knappen Woche gilt die telefonische Krankschreibung wieder. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach fordert jetzt ein Pendant dazu für den Kinderkrankenschein.

Mit dem Schritt sollen die Arztpraxen weiter entlastet werden. Dafür bat der SPD-Politiker die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV), zeitnah eine entsprechende Vereinbarung zu treffen, wie die „Rheinische Post“ berichtete.

Sinn der telefonischen Kinderkrankschreibung

Während erwachsene Bürger sich von ihrem Hausarzt bei leichteren Erkrankungen telefonisch krankschreiben lassen können, ist das für Eltern, deren Kinder erkrankt sind, nicht möglich. Auch die telefonische Krankschreibung für Erwachsene ist erst seit einer Woche wieder möglich. Sie geht auf eine Sonderregelung aus der Coronapandemie zurück und soll jetzt dauerhaft gelten. Voraussetzung ist, dass die Patienten dem Arzt persönlich bekannt sein müssen und es sich um nur leichte Erkrankungen mit voraussichtlich mildem Verlauf handelt. Außerdem darf die Krankschreibung für maximal fünf Tage ausgestellt werden.

Ähnlich einfach will Karl Lauterbach es jetzt auch Eltern von Kindern machen. Er erhofft sich zum Einen eine Entlastung der Kinderarztpraxen und zum Anderen eine Verringerung von Neuinfektionen, etwa im Wartezimmer.

Fakt ist, dass viele Kinderarztpraxen in der kalten Jahreszeit hoffnungslos überlastet sind. Gerade die Kleinsten sind gefühlt von Oktober bis Ostern dauerkrank, haben Schnupfen, Husten oder Magen-Darm-Beschwerden. In den allermeisten Fällen folgt durch den Kinderarzt zwar die Krankschreibung, wirklich helfen kann er jedoch nicht. Er gibt den Eltern meist nur Hinweise, etwa zur Verwendung von Nasentropfen, zum Inhalieren oder zu einer magenschonenden Ernährung.

Telefonischer Kinderkrankenschein ist eine Win-Win-Situation

Könnten Eltern von Kindern mit nur leichten Erkältungssymptomen den Kinderkrankenschein telefonisch beantragen, hätte das für alle Parteien Vorteile: Ärzte müssten sich keine Kinder ansehen, deren Infekte völlig normal sind und von alleine wieder ausheilen. Kinder müssten sich nicht im ohnehin geschwächten Zustand im Wartezimmer aufhalten und Eltern sparen sich den extra Weg zum Arzt. Außerdem besteht für gesunde Kinder, die den Kinderarzt etwa für eine Impfung oder Vorsorgeuntersuchung aufsuchen müssen, ein geringeres Ansteckungspotenzial.

Ob die telefonische Kinderkrankschreibung jedoch tatsächlich umgesetzt wird, steht bis dato noch in den Sternen. Fakt ist, dass Eltern sich ab 2024 wieder auf weniger Kinderkrankentage einstellen müssen. Während der Coronapandemie wurden die Kinderkrankentage pro Elternteil auf 30 Tage im Jahr erhöht. Alleinerziehende hatten einen Anspruch auf 60 Tage. Für 2024 und 2025 soll der Anspruch wieder auf 15 Tage pro Kind und Elternteil reduziert werden.

Quelle: dpa

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