Wird der Film „Armageddon“ bald zur Realität?

Immer wieder kommen auch sehr große Asteroiden der Erde ziemlich nahe. Bei manchen besteht die Gefahr, dass sie auf der Erde einschlagen könnten. Damit beschäftigt sich aktuell die NASA, denn sie will ein Programm starten, um den Asteroiden mit der Nummer 101955, alias Bennu, vorsorglich von seiner Bahn abzulenken.

Allerdings wird die NASA keine Bohrspezialisten zur Platzierung einer Atombombe auf den Asteroiden Bennu schicken, wie das im 1998er Kino-Blockbuster „Armageddon – Das jüngste Gericht“ der Fall war. Inzwischen stehen andere Methoden zur Auswahl, bei der keine Menschenleben riskiert werden müssen.

Bei welchem Asteroiden sieht die NASA Handlungsbedarf?

Konkret geht es um den Asteroiden Bennu, welcher am 11. September 1999 mit der Nummer 101955 registriert wurde. Die neuesten Berechnungen zeigen, dass er im September 2135 der Erde sehr nahe kommen wird. Dabei könnte sogar die Distanz zum Mond unterschritten werden. Die Wahrscheinlichkeit einer Kollision wird offiziell mit weniger als einem Promille angegeben. Viel größer ist allerdings das Risiko, dass seine Bahn durch die Einflüsse des Kraftfelds der Erde verändert wird. Das könnte ein Jahrhundert später zu einer direkten Kollision führen.

Diese Gefahr will die NASA bannen. Eigens dafür wurde bereits im Jahr 2016 eine Sonde zum Asteroiden Bennu geschickt. Sie kehrt planmäßig im Jahr 2023 zur Erde zurück und wird dann den Wissenschaftlern Daten zu einer noch konkreteren Berechnung der Bahn liefern. Auf dieser Basis soll eine Abwehrstrategie entwickelt werden. Die Vorbereitungen laufen unter dem Projektnamen „Hypervelocity Asteroid Mitigation Mission for Emergency Response Vehicle“ bereits auf Hochtouren. Im Rahmen dieses Projekt sollen Trägerraketen mit mehreren Atomsprengköpfen zum Asteroiden Bennu geschickt werden. Mit den Explosionen will die NASA die Bahn des Asteroiden so verändern, dass keine Gefahr einer Kollision mit der Erde mehr besteht.

Kann nur Bennu der Erde gefährlich werden?

Bereits im Jahr 2029 kommt der Asteroid Apophis der Erde sehr nahe. Er wurde im Juni 2004 entdeckt. Zu Beginn gingen die Astronomen von einer Kollisionswahrscheinlichkeit von 2,7 Prozent aus. Spätere Beobachtungen seiner Bahn zeigten, dass damit zumindest im gesamten 21. Jahrhundert nicht gerechnet werden muss. Wer den Asteroiden Apophis beobachten möchte, kann das sogar mit einem einfachen Fernrohr Mitte April 2029 tun. Dann erreicht Apophis nach den aktuellen Berechnungen seinen erdnächsten Punkt. Er ist aber deutlich weiter entfernt, als das nach den derzeitigen Prognosen beim Asteroiden Bennu der Fall sein wird.

Quelle: NASA, The Independent, Cornell University

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