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Wie Vodafone mit DVB-T-Umstellung auf Kundenfang geht

Wer über Antenne fernsieht, hat in den letzten Wochen vermehrt den eingeblendeten Hinweis gesehen, dass man ab 29. März 2017 damit beginnt, vom klassischen DVB-T-Fernsehen auf DVB-T2 umzustellen. Die Sender blenden den Hinweis ein, um ihre Kunden frühzeitig zur Umstellung auf die neue Technik zu bewegen, da diese ansonsten in wenigen Monaten kein TV-Programm mehr empfangen können.

Vodafone will DVB-T-Umstellung für sich nutzen

Jetzt kursiert in einigen Regionen, wie etwa in Hamburg und Bayern, zusätzlich ein Werbebrief von Vodafone. Bei vielen Empfängern sorgt er für Verwirrung. In dem Brief, der auch bei Haushalten einging, die DVB-T nicht nutzen, wurde suggeriert, dass das Antennenfernsehen komplett abgeschaltet würde und man dringend etwas tun müsse, um weiter fernsehen zu können. Natürlich wäre die beste Lösung, einen Kabelanschluss bei Vodafone zu buchen.

Das Schreiben wurde häufig in rosafarbenen Umschlägen versandt, die den Anschein eines Behördenbriefs vermitteln. Auch Stempel und Aufdrucke diverser Art sollten den Empfänger wohl zum genauen Lesen animieren. Der Brief ist zudem auf neutralem Papier gedruckt, auf das sonst bekannte Vodafone-Firmenlogo wird verzichtet. So bemerken die Empfänger erst auf den zweiten Blick, dass es sich um ein Werbeschreiben handelt, das von Vodafone Kabel Deutschland unterzeichnet ist.

In dem Schreiben behauptet Vodafone, dass der analoge Fernsehdienst DVB-T abgeschaltet werde und die Haushalte auf eine neue TV-Versorgung angewiesen seien. Allerdings ist analoges Fernsehen via Antenne in Deutschland bereits 2008 abgeschaltet worden. Seither ist via Antenne nur noch digitales Fernsehen empfangbar. Im späteren Verlauf des Briefes wird der Adressat aufgefordert, sich „bis spätestens…“ bei Vodafone zu melden. Natürlich stellt man dafür eine kostenfreie Rufnummer zur Verfügung.

Auf Nachfrage bei Vodafone Kabel Deutschland hieß es, dass man Fernsehnutzer lediglich über die Möglichkeit informieren wolle, Fernsehen auch via Kabelanschluss zu empfangen. Allerdings habe man den Versand kurz nach Anlaufen der Kampagne vorerst gestoppt und wolle noch Korrekturen am Schreiben vornehmen.

Was sollten Verbraucher mit DVB-T-Empfang tun?

Wer Fernsehen mittels DVB-T-Technik empfängt, sollte sich nicht zur Eile treiben lassen. Die Umstellung auf den DVB-T2-Betrieb beginnt zwar Ende März 2017, allerdings nur in den Ballungsräumen. In ländlichen Regionen kann es länger dauern, bis der Standard tatsächlich umgesetzt wird. Bis Mitte 2019 soll die Umstellung abgeschlossen sein. Zudem senden einige Sender, wie etwa der NDR, noch neun Monate nach der Umstellung in alter DVB-T-Technik. Damit werden Bildschirme bei weitem nicht so schnell schwarz, wie es oft suggeriert wird, so der TV-Dienstleister Media Broadcast. Verbraucher sollten sich also in aller Ruhe über die neu benötigte Technik informieren und erst dann entscheiden.

Quelle: Spiegel

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