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Wie ist der Panamakanal auf den nächsten El Niño vorbereitet?

Ship crossing Panama Canal at Miraflores Locks - Panama City, Panama

Bereits im Sommer 2023 gab es immer wieder Probleme am Panamakanal. Werden sie sich zu Jahresbeginn 2024 durch die Auswirkungen von El Niño weiter zuspitzen?

Die Probleme bei der Wasserversorgung am Panamakanal resultieren aus der überdurchschnittlichen Wärme in den Sommermonaten 2023. Es war nach den Daten der NASA der heißeste Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1880. Damit sind auch die Pegel der Seen stark gesunken, die für die Wasserversorgung für den Panamakanal verantwortlich sind. Derzeit gibt es eine leichte Entspannung, doch die nächsten Probleme stehen in Form der Auswirkungen von El Niño bereits absehbar.

Wie ist die aktuelle Lage bei der Wasserversorgung am Panamakanal?

Der direkte Wasserlieferant für den Panamakanal ist der Gatun Lake. Hier stehen die Pegel auf der Stufe „Gelb“, denn der Pegel liegt aktuell bei 79,8 Fuß (24,3 Meter). Bei einem Pegel von 77,8 Fuß (23,7 Meter) beginnt die Stufe „Rot“. Das heißt, wäre allein der Gatun Lake für die Wasserversorgung der gigantischen Schleusen verantwortlich, müssten die Betreiber des Kanals neue Einschränkungen beschließen. Derzeit sorgt jedoch der Lago Alajuela für eine Stabilisierung. Sein Pegel liegt mit 228,9 Fuß (rund 69,7 Meter) mitten im grünen Bereich. Doch ob diese Reserven reichen, um über die nächsten Monate zu kommen, wird sich zeigen müssen. Der Lago Alajuela wird doppelt belastet, denn er dient als Reserve für den Panamakanal und ist zudem die einzige Trinkwasserquelle für die rund 1,2 Millionen Menschen in Panama-Stadt und dem dazugehörigen Ballungsraum.

Die nächsten Monate könnten kritisch werden

Die Verantwortlichen der Region sehen sich derzeit einem zusätzlichen Risiko gegenüber. Die Experten der NASA und der NOAA sind sich einig, dass ein El Niño-Ereignis bevorsteht. Im Karibikraum, in dem sich auch der Panamakanal nebst seinen beiden Wasserlieferanten befindet, werden sich die Folgen von Februar bis April 2024 zeigen. El Niño bringt zusätzliche Wärme in diesen Bereich und erhöht dadurch die Intensität der Verdunstung. Gleichzeitig werden die Niederschläge durch die mit dem Phänomen einhergehenden Verteilungen des Luftdrucks in andere Regionen abgedrängt. Damit werden die Pegel der beiden Seen sinken, die das Wasser für den Panamakanal liefern. Es gelangt beim Wechselspiel der Schleusenpegel nicht zurück in die Seen, sondern wird dabei zu einem Bestandteil der Fluten des Atlantiks oder des Pazifiks.
Quelle: NASA, NOAA, STRI, Panama Canal Authority

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