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Klimawandel: Mehrere Hurrikane über dem Atlantik unterwegs

Dramatic storm clouds with rain

Es gibt an mehreren Stellen Beweise, dass der Klimawandel bereits in vollem Gange ist. Dazu gehört auch die drastisch gestiegene Gefahr, dass sich Hurrikane bilden.

Sturmsysteme in der Größe eines Hurrikanes hatten bisher über dem Mittelmeer (wo sie Medicane genannt werden) eher Seltenheitswert. Das hat sich inzwischen durch den Klimawandel geändert, wie beispielsweise der Medicane beweist, der in den letzten Tagen mehrere Regionen verwüstet hat. In Griechenland kämpften die Menschen stellenweise mit bis zu 600 Litern Regen auf einen Quadratmeter. Danach zog der Medicane weiter und sammelte über dem Mittelmeer neue Kraft. Bei seinem Landfall in Libyen brachte er in der Spitze mehr als 400 Liter Regen pro Quadratmeter und Tag.

Klimawandel sorgt für gute Hurrikanbedingungen über dem Atlantik und Pazifik

Die NASA und das National Hurricane Center der USA warnen derzeit vor mehrere Sturmfronten über dem Pazifik und dem Atlantik. So befindet sich beispielsweise der Hurrikan „Lee“ südöstlich der Küste des US-Bundesstaats Florida. Aktuelle Berechnungen deuten darauf hin, dass er wahrscheinlich nach Norden abdrehen und erst an der amerikanisch-kanadischen Grenze auf Land treffen wird. Doch eine Garantie für eine solche Zugbahn gibt es nicht. Vom Hurrikan „Margot“, der weiter nordöstlich seine Bahn zieht, geht aktuell lediglich für Schifffahrt ein Risiko aus. Doch im Süden lauert bereits die nächste potenziell gefährliche Sturmfront. Meteorologen haben dem Sturmtief noch keinen Namen gegeben, aber es besteht eine 80-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es sich innerhalb der nächsten beiden Tage zu einem Hurrikan verstärkt. Ein ähnliches Frontensystem bewegt sich vom östlichen Pazifik aus auf Mexiko und Kalifornien zu. Dort liegt die Wahrscheinlichkeit, dass daraus zeitnah ein Hurrikane wird, sogar bei 90 Prozent.

Woraus resultiert das verstärkte Hurrikanrisiko?

Eine schlüssige Erklärung dafür liefern die Daten eines NASA-Projekts namens „MUR SST“. Es führt Messergebnisse aus verschiedenen Quellen zusammen und ermittelt daraus verlässliche Daten zur Oberflächentemperatur der Meere. Und genau diese ist im Herbst 2023 erschreckend hoch. Hurrikan „Lee“ bewegt sich über einem Bereich, bei dem die Oberflächentemperatur bei über 30 Grad Celsius liegt. Stellenweise werden sogar mehr als 32 Grad Celsius gemessen. Derart hohe Temperaturen des Oberflächenwassers sorgen dafür, dass die Sturmfronten immens viel Kraft sammeln und riesige Feuchtigkeitsmengen aufnehmen können. Das geschieht nach den Resultaten mehrerer Forschungsprojekte ab einer Wassertemperatur von 27,8 Grad Celsius. Dieser kritische Wert wird auch im Mittelmeer immer öfter überschritten, weshalb die Häufigkeit von Hurrikanen über den Atlantik und Pazifik genauso steigt wie die Häufigkeit und Intensität der Medicane über dem Mittelmeer. 2023 hat sich bisher bezüglich der Wassertemperaturen als Rekordjahr erwiesen.

Quelle: NASA, NHC, NOAA

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