Wie fair ist Fair-Trade?

Massenhaft Pestizide und Insektizide auf Lebensmitteln? Nein, danke! Das sagt der deutsche Verbraucher und setzt auf Bio-Produkte. Menschenunwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen bei der Gewinnung von Rohstoffen und der Herstellung von Lebensmitteln? Auch darauf verzichtet der Verbraucher gerne, setzt auf Fair-Trade-Produkte und bezahlt dafür gerne etwas mehr als üblich. Doch wie fair sind die Fair-Trade-Produkte wirklich? Dieser Frage ging jetzt die Verbraucherzentrale Hamburg auf den Grund.

Insgesamt wurden 32 Fair-Trade-Produkte unter die Lupe genommen, die Hälfte davon fiel durch. Die Verbraucherzentrale sprach sogar vom Etikettenschwindel, weil vieles schön gerechnet wurde und andere Tricks der Hersteller zum Einsatz kamen.

Wann ist ein Produkt Fair-Trade?

Für Verbraucher ist es zudem nicht einfach, echte Fair-Trade-Produkte zu erkennen. Insgesamt 27 Siegel sind auf dem Markt, die für Fair-Trade stehen. Da geht schnell der Überblick verloren. Hinzu kommen fehlerhafte Angaben auf den Verpackungen, wie die Verbraucherzentrale aufdeckte.

So gab etwa ein Hersteller von Eiskaffee an, dass 60 Prozent der Inhaltsstoffe fair gehandelt seien. Dabei rechnete er das Wasser und den Wasseranteil der Milch heraus. Hätte er dieses nicht getan, wären nur sechs Prozent der Zutaten fair gehandelt worden. Ein Hersteller von Orangensaft warb sogar mit „100 % Orange Fair“. Fakt ist aber: Die faire Ware wurde im Erzeugerland mit konventioneller Ware vermischt. Das ist zwar grundsätzlich erlaubt, muss dann aber auch entsprechend deklariert werden. Die Verbraucherzentrale spricht in diesem Fall sogar von Verbrauchertäuschung.

Ethiksiegel Fairtrade: Was bringt es?

Das bekannteste Siegel für Fair-Trade-Produkte hört auf den Namen Fairtrade. Alleine im vergangenen Jahr wurden Produkte im Wert von mehr als 654 Millionen Euro mit diesem Siegel verkauft. Allerdings ist das blau-grün gefärbte Logo auch in die Kritik geraten. Zu viele Betriebe wurden mit dem Siegel ausgezeichnet.

Produzenten blieben aufgrund der massenhaften Siegel-Vergabe sogar auf ihren Fair-Trade-Produkten sitzen. Das Unternehmen Gepa, das als eines der ältesten Unternehmen für fairen Handel steht, verzichtet mittlerweile sogar auf das Siegel.

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BrittaL

BrittaL ist „Baujahr“ 1983. Sie verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und zählt sich zu den echten Tierfreunden. Ihre Interessen sind breit gefächert.

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