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Vorsicht vor Kindergerichten in Restaurants

In fast jeder Speisekarte finden sich spezielle Gerichte „für unsere kleinen Gäste“. Meist finden sich dabei Chicken-Nuggets, Fischstäbchen, Pommes und Co. Doch wie gesund sind die Kindergerichte in deutschen Restaurants?

Dieser Frage sind jetzt Wissenschaftler auf den Grund gegangen – mit erschreckendem Ergebnis. Denn von paniert bis frittiert ist zwar alles auf den Speisekarten für die Kleinsten zu finden, doch gesund sieht anders aus. Insgesamt wurden 1.877 Kindergerichte auf 500 Speisekarten von inhabergeführten Restaurants von Sven Schneider von der Uni Heidelberg und seinem Team untersucht.

Vier von fünf Kindergerichten sind schlecht für den Körper

Das Ergebnis der Untersuchung ist eindeutig und traurig: Vier von fünf Kindergerichten, die auf deutschen Speisekarten landen, sind demnach schlecht für den Körper – zumindest aus ernährungswissenschaftlicher Sicht. Bislang wurde die Untersuchung allerdings nicht in einem begutachteten Fachmagazin veröffentlicht.

Bemängelt werden vor allem zu viel Fett und zu viele Kalorien in den Kindergerichten, so Sven Schneider. Auch enthielten diese oft rotes Fleisch und generell sind zu wenige Nährstoffe enthalten. Über die Hälfte der Kindergerichte beinhalten Pommes als Beilage, Vollkornprodukte fanden sich dagegen nicht ein einziges Mal.

Die Forscher haben die Qualität der Gerichte für ihre Untersuchung nach den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) für Mittagessen in Kitas und Schulen untersucht. Ebenfalls teilten sie die Gerichte in ein international genutztes Bewertungssystem ein. Dabei schnitten die deutschen Kindergerichte sogar noch schlechter ab als die vergleichbaren Angebote der Fast-Food-Ketten in Nordamerika. Dort könnte man schließlich eine Juniortüte auch mit Salat, Apfel und Wasser bestellen.

Fast überall werden die gleichen Kindergerichte angeboten

Jedes vierte der untersuchten Kindergerichte erfüllte nicht eines der elf DGE-Kriterien. Außerdem ist die Abwechslung so gut wie nicht vorhanden. In 70 Prozent der Fälle wird das immer gleiche, ungesunde Essen angeboten, wie Schnitzel oder Würstchen mit Pommes, Chicken Nuggets, Burger, Nudeln mit Soße oder Pommes mit Ketchup oder Mayo.

Unter diesen Gerichten erhielten Spaghetti mit Tomatensauce die beste Bewertung. Grund dafür: Tomatensauce kann man „mit viel gutem Willen noch als Gemüse bewerten“. Die Bundesernährungsministerin Julia Klöckner twitterte, dass die Ergebnisse der aktuellen Studie zum Anlass genommen werden sollten, um sich mit Vertretern von Restaurants und Gaststätten zu treffen.

Quelle: dpa

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